Lifestyle beim «Huntsman». Gastgeber Daniel F. Lauber nennt sich «Hotelier & Huntsman». Letzteres ist nicht zu übersehen: Im Restaurant «Cervo Puro» hängen überall mächtige Hirschgeweihe; alle Tiere wurden vom Chef persönlich erlegt. Und Hotelier? Greift zu kurz: Der «Dani», wie ihn die 80 meist blutjungen, sehr freundlich und sehr hübschen Mitarbeiter nennen, ist Hotelier und Konzepter zugleich. Er gehört in Zermatt zur Lifestyle-Fraktion (zusammen wohl mit «The Omnia» und Heinz Julens «Vernissage»). Und er zeigt, wie unglaublich entspannt und cool ein Fünfsterne-Hotel sein kann. Sein Revier: Zimmer und Suiten, verteilt auf sechs Chalets. Zwei Restaurants. Eine Party-Sonnenterrasse. Alles mit Matterhorn-Sicht.

 

«The Huntsman Beer» & Popcorn. Den Cervo-Groove lernt man blitzschnell kennen. Beim ersten Griff in die Minibar beispielsweise. Da gibt’s Laubers eigens gebrautes Bier (bei Locher in Appenzell): «The Huntsman, best enjoyed after mountain activities». Rivella ist mit der Sonderedition «Hop Suisse» vertreten. Popcorn und Haribo gibt’s auch. Free of charge. Free ist natürlich auch der Weg ins Internet. Den Zugangscode kann man leicht behalten: «Cervo makes Wifi great again». DZ ab 320 CHF (Sommer) und 460 CHF (Winter).

Zermatt Cervo Daniel F. Lauber

Hotelier & Huntsman: Daniel F. Lauber, der Gastgeber im Cervo Zermatt.

Party. Jeden Tag. Für einen kleinen Nachmittagsschlaf ist das «Cervo» ungeeignet, denn nachmittags geht auf der Sonnenterrasse die Post ab. «Wir haben während der Wintersaison immer zwischen 13.00 und 18.00 Uhr Party. Meistens mit einer jungen Band, sonst mit einem DJ», sagt Daniel Lauber. Also hämmern die Beats – und bis zu 500 Personen feiern auch bei schlechtem Wetter mit. Zurück ins Dorf geht easy: Mit dem Lift direkt im Resort. Das «Cervo» ist das perfekte «Ski in – Ski out»-Resort. Alle Sunnegga-Pisten enden genau vor dem Haus.

 

«Puro» & «Ferdinand». Das «Cervo» ist auch ein «Fall» für den GaultMillau (14 Punkte). Angesagt ist eine möglich regionale und auch unkomplizierte Küche. Aber dahinter steckt Ehrgeiz. Der junge österreichische Chef Markus Köstler, eher Hipster denn Schickimicki, setzt seine «Oxtail» (mit Ochsenschwanz und Wurzelgemüse) dreimal an, ehe sie an den Tisch kommt. Den mächtigen Markbein-Knochen gibt’s mit sauber gebratenen Milken und mit einem rassigen Kräutersalat. Bei der Pasta gibt’s Applaus für die «Strozzapreti» (Tomatenpesto, Knoblauch, Chili) und trotz einer unnötigen Prise Trüffelöl auch für die «Tajarin» (mit Eigelb). Im Hauptgang gibt’s Riesenkoteletten und das «Big Iron», in Barolo geschmortes Kalb mit Bramata-Polenta. «Anbrennen» kann da nix: Seraina Lauber, heute in der Geschäftsleitung, war früher GaultMillau-Köchin und unterstützt die Brigade. Das Konzept im wunderschon gestylten «Ferdinand»: Raclette, Fondue. Von bester Qualität und für ausländische Gäste mit Gebrauchsanweisung: «Don’t cook!»

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Credo Mountain Boutique Resort
Cervo Puro
14 Punkte
Reitweg 156
3920 Zermatt
www.cervo.ch