Text: Urs Heller, Fotos: Thomas Buchwalder
Heiko macht mal Pause. In Gstaad. An Arbeit fehlt es nicht: Heiko Nieders 19-Punkte-Restaurant im «Dolder Grand» ist trotz Shutdown sehr gut gebucht; viele Gäste checken im Swiss Deluxe Hotel für ein, zwei Nächte ein, um im Spa zu chillen und in «The Restaurant» zu essen. Auch Heikos Take-aways sind gefragt: Vor allem sein unglaubliches «Amuse-bouche-Menu to go» (89 CHF, genaue Kochanleitung für die warmen Gerichte) und die knusprigen Backhendl werden bestellt wie verrückt. Trotzdem muss mal Pause sein: Chef Heiko, Markenbotschafter von BMW, löste seinen X5 Plug-in Hybrid von der Ladestation, rollte nach Gstaad. Mit der Skiausrüstung im Kofferraum.
Mit Skilehrerin Francine auf die Piste. Dass Norddeutsche so gerne Skifahren, ist nicht selbstverständlich. Heiko: «Erst als ich meinen Gesellenbrief in der Tasche hatte, bin ich in die Alpen gefahren, weil ich unbedingt Skifahren lernen wollte.» Ohne geht nicht: Seine Frau Daniela ist Kärtnerin, auf Ski aufgewachsen. Und die beiden Töchter Lisa und Amelie sind happy, wenn die ganze Familie zum Skifahren in die Flumserberge fährt. In Gstaad machte Heiko eine neue Erfahrung: «Ich hatte zum ersten Mal eine Skilehrerin ganz für mich allein. Toll: Sie hat mir die die schönsten Pisten gezeigt, mich nach Videmanette und Rougemont geführt und ein paar Tricks gezeigt.» Francine Annen, blond, fröhlich und sehr nett, rühmte ihren berühmten Schüler: «Heiko macht das prima. Und irgendwann will ich bei ihm in Zürich essen gehen.»
Treffpunkt Eggli. Lindners Revier! Der Skiunterricht endete, wo Gstaad am schönsten ist: Auf dem Eggli. Ein wunderschönes, elegantes und dennoch heimeliges Berggasthaus wurde eröffnet. Starchef Marcus G. Lindner war dort der Gastgeber, leider nur für wenige Tage, dann lösten die Bergbahnen überraschend seinen Vertrag auf. Heiko Nieder war der letzte Gast, der von Kollege Lindner verwöhnt wurde: Take-away der Extraklasse, angeboten in wunderschönen kleinen Chalets neben Berghaus und Bergstation. Kein 0815-Angebot natürlich: Das Abländschen-Raclette gab es auf einer knusprigen, kleinen Rösti. Simmentaler Rindstatar, mit dem Messer geschnitten und mit einer feinen Brioche serviert. Fondue Moitié-Moitié mit einem Spezialbrot aus dem Dorf. Heiko Nieder: «Der Marcus hat das unglaublich gut gemacht. Und: Die Köche setzen hier konsequent auf Simmentaler Fleisch. Die Qualität ist beeindruckend.» Hoflieferant für alle Hotels: Robert Bratschi von der berühmten «Buure Metzg».
Stammgast in Gstaad. «Dolder»-Chef Heiko Nieder fährt immer wieder nach Gstaad. Im «Palace» hat er schon mal als Guest Chef gekocht, im «The Alpina» ein paar Tage Urlaub gemacht. Diesmal checkte er Gourmet-Hotel «Bernerhof» mitten im Dorf ein und kliess sich von Kollege Marcel Reist verwöhnen: Alpen-Tapas und Pot-au-feu im «La Gare», Coq au vin im «Esprit Ravet». Heiko Nieder: «Ich war erstmals im Winter im Saanenland. Ich komme wieder. Nächstes Mal mit der Familie.»