Text: Knut Schwander Fotos: Thomas Buchwalder
Alle in Quarantäne! Kompromisse kennt einer wie Didier de Courten nicht. Er kocht kompromisslos – und er handelt auch kompromisslos: Weil einer seiner vielen Köche positiv auf Corona getestet wurde, schickt er alle Mitarbeiter in Quarantäne und schliesst sein 19-Punkte-Restaurant in Sierre VS für zehn Tage. «Ich bin Unternehmer. Das ist meine unternehmerische Verantwortung», sagt Didier.
Quarantäne bedeutet 800 Absagen! Didier de Courten ist auf Abschiedstournee. Ende Jahr schliesst er sein Gourmet-Restaurant, wird sich ganz auf seine Brasserie im gleichen Haus konzentrieren. Heisst: Sein Haus ist restlos ausgebucht, mittags und abends. 800 Absagen mussten für die Zeit der Quarantäne erledigt werden. Ein Vierer-Team hängte sich ans Telefon. De Courten: «Die Gäste haben sehr verständnisvoll reagiert.» Wiedereröffnung? Am 2. November, hoffentlich; die Entwicklung im Wallis ist besorgniserregend.
Wohin mit den 500 Gramm Trüffel? Als Didier de Courten die Reissleine zog, waren die Kühlschränke natürlich voll mit verderblicher Ware: Meerfische von kleinen Booten, Krustentiere – und 500 Gramm weisser Trüffel aus Alba. Lagern kann man die meisten Luxusprodukte nicht. Der Chef: «Wir haben alles verteilt.» Ein paar Trüffel hat Didier für sich behalten: «Ich habe sie für meine Frau zubereitet. In unserem Chalet in den Bergen.»