Text: Kathia Baltisberger

Wichtigster Kochwettbewerb. Seit 30 Jahren wollen alle nur eins: dieses goldene Männchen mit Toque auf dem Kopf und Kochlöffel in der Hand. Der Wettbewerb «Der Goldene Koch» – durchgeführt von KADI (Expertin für Kartoffel- und Tiefkühlprodukte) – hat sich innert dreier Jahrzehnte zum wichtigsten Kochwettbewerb der Schweiz entwickelt. Die jungen Köche, die hier mitmachen, können wertvolle Erfahrungen für ihre Karriere sammeln. Rückwirkend betrachtet ist klar, dass der Wettbewerb vielen sogar als Sprungbrett für eine ganz grosse Karriere gedient hat. 

Grosses Bild oben: Halbfinalistin 2021 Stéphanie Zosso (Chef de Partie Schüpbärg-Beizli, Schüpfen BE).

Im Kursaal Bern hat als erste Frau Elodie Manesse (24) gewonnen,Chef de Partie im Restaurant Vieux-Bois in Genf.

Begehrtes Männchen: «Der Goldene Koch».

Franck Giovannini Crissier Goldener Koch

Doppelt gemoppelt: Franck Giovannini (l’Hôtel de VilleCrissier) siegt 2006 und 2010.

Talentschmiede Crissier. Berühmtester Gewinner ist Franck Giovannini. Er entschied den Wettbewerb sogar zweimal für sich: 2006 und 2010. Vor 15 Jahren überzeugte er die Jury mit einer gefüllten Seezunge an einer Chardonnay- Süssweinsauce. Heute ist er der Chef im Restaurant Hôtel de Ville in Crissier, war «Koch des Jahres 2018» und ist im Besitz von 19 GaultMillau-Punkten und drei Michelin-Sternen. Dass Crissier eine Talentschmiede ist, zeigt sich eben auch bei diesem Wettbewerb. 2015 hiess der Sieger Filipe Fonseca Pinheiro – er ist heute Souschef bei Giovannini. Auf ihn folgte 2017 Elodie Jacot-Manesse, sie leitet die Kochschule des Restaurants. 

Auch ohne Sieg Erfolg. Doch man muss nicht zwangsläufig gewinnen, um im gastronomischen Gedächtnis zu bleiben. Heinz Rufibach versuchte sein Glück gleich dreimal, konnte aber nie gewinnen. Ein fantastischer Koch wurde er trotzdem: Er kocht heute im Grand Hotel Zermatterhof in Zermatt auf 16-Punkte-Niveau. Und auch Markus Arnold wetteiferte um die goldene Trophäe. Der damals erst 27-Jährige musste den Sieg 2010 aber Franck Giovannini überlassen. Seinen Weg ging er trotzdem: Nach dem «Meridiano» in Bern machte er vor allem mit Pop-ups von sich reden, heute ist er in der «Steinhalle» sesshaft geworden. Sein Mittagsangebot «Easy Lunch» wurde von GaultMillau zum «POP des Jahres» gekürt, für sein Fine-Dining-Konzept am Abend gabs den Titel «Aufsteiger des Jahres» und 17 Punkte. Die «Niederlage» gegen Giovannini dürfte er verschmerzt haben.

Ale Mordasini 2019

Aktueller Sieger: Ale Mordasini («Krone», Regensberg ZH)  gewinnt 2019.

Heinz Rufibach, Chefkoch vom Restaurant Prato Borni- Grand Hotel Zermatterhof, Zermatt - 2. März 2019 - Copyright Olivia Pulver

Glücklicher «Verlierer»: Heinz Rufibach («Zermatterhof») macht auch ohne Trophäe Karriere.

Halbfinale auf BlickTV. Zum erlauchten Kreis der Sieger gehört auch Stéphane Décotterd («Le Pont de Brent» in Brent VD). Der Romand kochte seine Konkurrenten 2008 ab und ist immer noch Teil der «Familie». Er gehört beim «Goldenen Koch 2021» nämlich zur Jury. Genau wie Ale Mordasini («Krone», Regensberg ZH), der den Titel 2019 einheimste. Die Halbfinalisten der diesjährigen Ausgabe haben bereits gegeneinander gekocht. Wegen Corona werden die Finalisten per TV-Serie bekannt gegeben. Das grosse Finale mit den fünf besten Kandidaten findet dann am 31. Mai im Kursaal in Bern statt. 


>> Blick TV strahlt das Halbfinale in sechs Episoden aus: am 3./6./10./13./ 17. und 20. Mai 2021. Wer eine Folge verpasst, kann sie auf der Website von «Der Goldene Koch» streamen.


www.blick.ch
www.goldenerkoch2021.ch

 

Fotos: Thomas Buchwalder, Olivia Pulver, Ellin Anderegg