Schweizer Kontrahent. Es wird magisch bei «Kitchen Impossible». TV-Koch Tim Mälzer sucht einmal mehr in der Schweiz nach einem würdigen Gegner für sein Erfolgsformat. Fündig wurde er an einem abgelegenen Ort im Entlebuch. Genauer gesagt in Bramboden. Dort kocht Stefan Wiesner, vielen besser bekannt unter dem Namen «Hexer vom Entlebuch». Wiesner machte sich als Naturkoch einen Namen. Er verwendet für seine aufwendigen Menüs, was er in der Natur findet: Steine, Moos, Holz. Auch Eisenerz landet hin und wieder in seinen Gerichten. Jetzt will es Mälzer mit dem 17-Punktekoch aufnehmen.
«Ich habe gezweifelt.» Stefan Wiesner freute sich über die Anfrage. «Ich dachte ursprünglich ja, Tim Mälzer sei noch schlimmer als Tim Raue. Aber ich musste meine Meinung revidieren. Mälzer ist ein cooler Typ», schwärmt der Hexer. Ob er die Herausforderung wirklich annehmen soll, war für den Koch nicht sofort klar, denn er hatte auch Bedenken. «Ich koche hier hinter dem Berg. Ich war nicht wie andere Köche auf der ganzen Welt. Ich habe schon gezweifelt, ob ich das überhaupt kann», sagt Wiesner ehrlich. Das Konzept der Sendung sieht nämlich vor, dass die beiden Köche ein bestimmtes Gericht irgendwo auf dieser Welt nachkochen. Wählen oder beeinflussen können sie das nicht. Das bereitete Stefan Wiesner etwas Bammel.
Weit weg von daheim. Mälzer hat für Wiesner einen Ort ausgesucht, der besonders weit weg ist vom Entlebuch: Johannesburg in Südafrika. «Ich war noch nie so weit weg von zu Hause», gesteht Wiesner. Doch er nimmt den Weg auf sich und stellt sich der Herausforderung. Es wird nicht die einzige sein in dieser Folge. Auch die zweite Folge hat es in sich und beweist einmal mehr, dass Mälzer ein Schlitzohr ist. Er schickt Stefan Wiesner nach Irland an ein Grill-Festival. Das freut den Hexer. «Keltische Küche. Das ist genau mein Ding!» Doch Wiesner hat die Rechnung einmal mehr ohne Mälzer gemacht.
Herr der Aromen. Doch der avantgardistische Naturkoch ist ein Experte, wenn es um Aromen geht. Und das kam ihm auch bei «Kitchen Impossible» zugute. «Ich konnte die Gerichte eigentlich sehr genau analysieren und erkannte die Aromen. Da musste sogar Tim Mälzer staunen», verrät Wiesner. Welche Gerichte er genau nachkochen musste und wie ihm das gelang, verrät der Hexer aber noch nicht. Nur so viel: «Im Mysterion bin ich für den kreativen Part verantwortlich und kreiere die neuen Gerichte. Meine Köche führen aus. Aber ich habe gemerkt, dass ich die alte Schule, die ich ja einst gelernt habe, immer noch beherrsche.»
Umzug und Auszeichnungen. Der Auftritt bei «Kitchen Impossible» war Teil eines turbulenten und aufregenden Jahres. Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2023 statt. Erst im Frühling desselben Jahres zog Wiesner mit Sack und Pack von Escholzmatt LU nach Bramboden, wo er das «Mysterion» mit einem mutigen Konzept eröffnete. Die Gourmetküche gibt es nämlich nur noch mittags. Denn nur so könne man auch die fantastische Aussicht auf die Biosphäre Entlebuch geniessen. Daneben bietet der Hexer auch eine einfache «Werkstatt-Küche» an und auch Wanderer dürfen für ein Kafi oder eine Portion Fleischkäse einkehren. Der Mut wurde spätestens im Herbst belohnt. Der GaultMillau verleihte dem Hexer wieder die 17 Punkte, die er schon im «Rössli» hatte. Und kurz darauf schickte der Guide Michelin einen Stern nach Bramboden.
Dritter Auftritt bei «Kitchen Impossible». Es ist nicht Stefan Wiesners erster Auftritt bei «Kitchen Impossible». In der ersten Staffel schickte die TV-Köchin Meta Hiltebrand Tim Raue ins Entlebuch. Damals war Tim Mälzer nicht in jeder Folge dabei. Von dieser Begegnung war Raue offenbar so angetan, dass er das Erlebnis seinem Erzfeind Tim Mälzer nicht vorenthalten wollte. In der Weihnachtsfolge 2020 durfte Mälzer beim Hexer auf dem Feuerring kochen.
>> «Kitchen Impossible» mit Stefan Wiesner läuft am 10. März 2024 um 20.15 Uhr auf Vox.
Fotos: RTL / Hendrik Lüders / Olivia Pulver