Text: GaultMillau Schweiz | Fotos: Ronson, Digitale Massarbeit
Das gabs noch nie! Die Kochweltmeisterschaft findet nur alle vier Jahre statt. Die Schweiz trat in Luxemburg mit sieben Mannschaften an, vier davon dürfen sich nun Weltmeister nennen! Die Schweiz gewinnt in allen Mannschaftswettbewerben, plus den WM-Titel für das beste Schaustück. Gold verteilt die Jury für 90 bis 100 erreichte Punkte. Je höher die Punktzahl, desto höher sind die Chancen, gegenüber anderen Gold-Mannschaften im Gesamtranking besser abzuschneiden.
Bestes Einzelstück. Dabei galt die Schweiz im Vorfeld des Culinary World Cup 2022 als Aussenseiter, heisst es in einer Mitteilung vom Schweizer Kochverband. Favorisiert waren die Nationalmannschaften aus Norwegen und Schweden. Den ersten Erfolg konnte die Kochnati (grosses Bild oben) bereits am Montag erringen. Die Schweizer brillierten beim «Chef’s Table». Dafür mussten sie Fingerfood, eine kalte Platte, eine vegane Speise, einen Hauptgang, ein Schaustück, ein Dessert sowie Petits Fours zubereiten. Mit ihren Kreationen holten sie Gold. Auch den Teil «Hot Kitchen» (drei Gänge für 110 Personen zubereiten) gelang ihnen. Nati-Mitlied und Chocolatier Jorge Cardoso gewann zustäzlich in der Einzelkategorie «Einzelstück».
Talentschmiede Hof Weissbad. Auch den Schweizer Junioren lief es rund. Vor vier Jahren wurden sie Vize-Weltmeister, 2022 sogar Weltmeister. Sie holten ebenfalls Gold in den Kategorien «Chef’s Table» und «Hot Kitchen». In der Kochnationalmannschaft und bei den Junioren befinden sich auch viele Köchinnen und Köche aus der GaultMillau-Welt. Manuel Zünd, der einst auf dem Bürgenstock im «Oak» war und heute im «Alpengold» in Davos kocht, gehört zur Nati. Pietro Leanza ist Chef-Pâtissier bei Marco Campanella im «La Brezza». Stephanie Zosso stand im letzten Jahr im Finale vom «Goldenen Koch». Dalila Zambelli gewann den Nachwuchswettbewerb «Gusto21». Riesig über die Titel dürfte die Freude im Hof Weissbad im Kanton Appenzell sein. Das Hotel hat nämlich gleich drei Talente am Start. Marco Kölbener, Jan Schmid und Jasmin Thalmann kämpften in Luxemburg um die Titel. Kölberer und Schmid, die beide bei 16-Punktechefin Käthi Fässler arbeiten, erzählten noch im Sommer, wie intensiv die Vorbereitungen für wichtigen Wettbewerb seien.
Noch mehr Medaillen. Die Schweiz darf sich aber noch weiter freuen. Beim Wettbewerb der Regionalmannschaften belegt die Schweiz gleich das ganze Siegertreppchen. Gesamtsieg für den Cercle des Chefs de Cuisine Lucerne (CCCL). Platz zwei ging an den Cercle des Chefs de Cuisine Berne (CCCB). Und Rang drei für das Ostschweizer Team Culinary Creators. Einen weiteren Sieg konnte die Schweiz auch im Wettbewerb der Kategorie Community-Catering einfahren. Der Titel ging an das Team Luzerner Kantonsspital (LUKS) & Spital Linth. Das Swiss Armed Forces Culinary Team erkochte sich eine Silbermedaille und platzierte sich in der Endabrechnung auf dem vierten Platz.
«Teams tanzen durch Luxemburg.» So viele Titel für die Schweiz ist einzigartig. «Die Teams tanzen durch Luxemburg und feiern wie wild», sagt Reto Walther, Geschäftsführer des Schweizer Kochverbands. «Was die Köchinnen und Köche, ihre Helfer und die Coaches im Vorfeld der WM und jetzt in Luxemburg geleistet haben, ist grandios und zeigt, dass das Schweizer Kochhandwerk weltführend ist.»