Vier junge Chefs, ein Ziel. Der Mineralwasserproduzent S.Pellegrino hat zur nächsten Runde des Kochwettbewerbs «Young Chef» aufgerufen. Es ist einer der grössten und aufsehenerregendsten Wettbewerbe überhaupt. Junge Talente aus der ganzen Welt treffen sich in Mailand für das grosse Finale, ihre Kreationen werden von den besten Köchinnen und Köchen bewertet. Doch zunächst stehen die regionalen Vorentscheide an. Die Schweizer Talente kämpfen wie schon bei der letzten Ausgabe gegen die Kandidatinnen und Kandidaten aus Belgien und Luxemburg. Vier Kandidatinnen und Kandidaten kommen aus der Schweiz. Wir stellen sie vor. 

S.Pellegrino Young Chef

Tamas Czegledi kocht im Restaurant Olivo im Grand Casino in Luzern.

S.Pellegrino Young Chef

Konkurrenz aus Genf: Davide Rauco aus dem «L’Aparté» will ebenfalls «Young Chef» werden.

Davide Rauco

Er arbeitet in einem winzigen Lokal mit nur fünf Tischen: im «L’Aparté» im Genfer Hotel Royal Manotel. Sein Chef? Der 17-Punktechef Armel Bedouet. Von ihm hat Davide schon viel gelernt. «Ich hatte das Glück, bei ihm jeweils zwei Gerichte pro Woche kreieren zu können. Das lehrte mich zu verstehen, wohin mich die Jahre harter Arbeit in Sternerestaurants geführt haben», erzählt Rauco. In der Spitzengastronomie fühlt er sich zu Hause. Einmal hatte er die Gelegenheit, zwei Wochen bei 3-Sternechef Eric Vildgaard im «Jordnær» zu arbeiten. «Die Organisation, die Qualität der Produkte und die Liebe zum Detail waren einfach umwerfend», schwärmt Rauco. Auf dem Weg in die oberste Liga nimmt Davide die Hürde «Young Chef». «Es ist ein grossartiges Gefühl, dass ich ausgewählt wurde. Ich möchte jetzt erst den Regional-Final gewinnen und dann 2025 an einem Tisch mit allen Finalisten sitzen.» Sein Gericht: ein orientalisch angehauchter BBQ-Salat mit Aprikosen, Lauch und Lachsrogen.

Tamas Czegledi

Tamas Czegledi stammt aus Ungarn, hat aber in Frankreich gelernt und auch schon gekocht. Heute arbeitet er im Restaurant Olivo im Grand Casino in Luzern. «Ich habe als Demi-Chef de Partie angefangen und mich bis zum Souschef hochgearbeitet», erzählt Czegledi. Beim Kochwettbewerb Young Chef hat er sich angemeldet, um neue Leute kennenzulernen, Erfahrungen zu sammeln – und natürlich um zu gewinnen. «Ich habe mich mega gefreut, als ich erfahren habe, dass ich dabei bin. Die Zeit und die Arbeit, die ich in die Bewerbung gesteckt habe, haben sich gelohnt.» Bei seinem Wettbewerbsgericht wagt sich Tamas mutig an die Taube. «Ich wollte, dass mein Gericht eine Herausforderung für mich ist und dass ich dabei mein ganzes Können zeigen kann. Deshalb habe ich ein Gericht kreiert, bei dem ich verschiedene Zubereitungsmethoden und meine Fähigkeiten im Umgang mit Teig und Gemüse zeigen kann.»

S.Pellegrino Young Chef

Emmanuel Sargenti Rojas kocht am Paradeplatz, im MO Savoy in Zürich.

S. Pellegrino Young Chef

Die einzige Frau im Halbfinale: Clementine Perradin von der «Pinte des Mossettes», Cerniat FR.

Emmanuel Sargenti Rojas

Emmanuel kocht in Downtown Zürich, direkt am Paradeplatz. Das neue Mandarin Oriental Savoy ist Talk of the Town, sogar Taylor Swift soll hier während ihrer Auftritte in Zürich genächtigt haben. Das «Orsini» ist das spannende Restaurant im Haus. Der Name ist noch aus Savoy-Zeiten, die Karte und die Chefs sind noch ganz in Zürich. Dario Moresco ist verantwortlich für die Küche und Emmanuel Sargenti kann viel von ihm lernen. Gelernt hat er auch im Park Hotel Vitznau bei Christian Nickel. Dieser wiederum fungiert im Regionalfinal als Jurymitglied. Ein Problem? «Ich habe das erst nach meiner Bewerbung erfahren. Dann habe ich extra nachgefragt, ob das problematisch ist. Aber ich wurde trotzdem ausgewählt. Ich denke, Christian hat sehr viel Erfahrung und kann die Gerichte unparteiisch bewerten.» Mit seinem Gericht versucht Emmanuel unscheinbaren Komponenten wie Wurzelgemüse eine Bühne zu geben. 

Clementine Perradin

Clementine ist die einzige Frau in der Vorrunde, doch sie scheut sich nicht, es mit neun Männern aufzunehmen. Die junge Köchin arbeitet an einem traumhaften Ort: im Restaurant La Pinte de Mossettes. Ihr Chef, Nicolas Darnauguilhem, ist ein echter Naturbursche. Für seine Gerichte benutzt er vor allem, was im eigenen Garten wächst. Und Clementine tut es ihm gleich, nutzt, was die Region zu bieten hat. Für ihr Wettbewerbsgericht verwendet sie eine Forelle aus Neirivue. «Ich habe mich für diesen regionalen Fisch entschieden, um mich auch für den Schutz und die Erhaltung unserer Umwelt zu engagieren.» Dazu gibts ganz viele Kräuter aus dem  Garten, eine Estragon-Sabayon und ein Petersilien-Brioche.

Drei Schweizer Jury-Mitglieder. Der regionale Vorentscheid findet am 18. November im «Das Morgen» in Vitznau LU statt. Bewertet werden die Signature Dishes der Kandidatinnen und Kandidaten von einer fünfköpfigen Jury. Darunter sind auch zwei Schweizer und eine Schweizerin: Franck Giovannini, Hotel de Ville in Crissier, Silvia Manser, Truube in Gais und Christian Nickel (Park Hotel Vitznau) stellen die Schweizer Fraktion. Manon Schenk und Thijs Vervloet aus Belgien komplettieren die Jury. Das grosse Finale findet dann am 19. Oktober 2025 in Mailand statt.