Text: Kathia Baltisberger

Am Sonntag traten Elif Oskan (Gül, Zürich) und Markus Stöckle (Rosi, Zürich) gegen Tim Mälzer bei «Kitchen Impossible» an. Die zwei punkteten mit ihrer herzlichen Art, ihrem Lachen und mit ihrem Können. Sie bodigten Tim Mälzer mit 10,9 zu 12,0 Punkten. Doch bei diesem Format geht es nicht um den Sieg. Wir haben die Sendung geschaut und einiges gelernt. Unsere sechs «Learnings».
 

#1: Immer auf die Frauen hören!

Die erste Aufgabe müssen Elif und Markus in Wien bei Konstantin Filippou bestreiten. Der Österreicher mit griechischen Wurzeln setzt den beiden ein Fischgericht vor. Beim Analysieren sagt Elif sofort, dass es ein Saibling sein könnte. Und trifft damit voll ins Schwarze. Das Problem: Markus Stöckle hört das gar nicht und schlägt von Wolfsbarsch, über Forelle bis zum Zander alles andere vor. Hätte er mal besser auf seine Partnerin gehört. 

Elif Oskan und Markus Stöckle bei Kitchen Impossible mit Tim Mälzer

Ein Zander ist kein Saibling! Markus Stöckle hätte besser auf seine Freundin gehört. 

#2: Tim Mälzers Kartoffeltrauma sitzt tief

Tim Mälzers Achillessehne? Dessert! Und der selbsternannte beste Koch der Welt hat noch ein weiteres Trauma: Vor einem Jahr musste er in der 7. Staffel von «Kitchen Impossible» im «Rosi» in Zürich eine «Osmose-Kartoffel» nachkochen und scheiterte kläglich. Das nutzten Elif und Markus nun schamlos aus. Sie liessen Tim in London ein Millefeuille zubereiten, in dem die bodenständige Knolle an allen erdenklichen Orten versteckt ist. Im Eis, in der Vanillecreme und als Pommes obendrauf. Tim Mälzer erkennt nur die offensichtlichsten Kartoffeln. Die Jury bemerkt das natürlich sofort und bemängelt die fehlenden Kartoffeln. 
 

#3: Elif und Markus’ Geheimwaffe ist Liebe

Der Zuschauer ist es sich gewohnt, dass Tim und seine Kontrahenten sich nichts schenken. Die Sendung startet für gewöhnlich mit Verbalattacken und Kraftausdrücken. Nicht mit Elif und Markus. Die beiden freuen sich auf jede einzelne Aufgabe, finden alles toll. In einem Moment stehen sie sogar auf und küssen und knuddeln Mälzer vor laufender Kamera. So viel Liebe hält der Norddeutsche kaum aus. Auch bei den Aufgaben wollen sie Tim nichts Böses. «Wir möchten gar nicht, dass Tim leidet», sagen sie und schicken den TV-Koch zu Markus’ zauberhafter Mutter Anneliese ins Allgäu. Dort muss Tim Kartoffelsalat und Hacktätschli machen. Sie geben ihm genau die Aufgabe, die er mag. Dass er am Ende doch ins Schwitzen kommt und sich von Mama Stöckle einen Rüffel fürs Fluchen einfängt, ist nun wirklich nicht die Schuld der Zürcher Köche. 

#4: «Kitchen Impossible» ist auch ein Beziehungsratgeber

Elif und Markus sind seit zehn Jahren ein Paar, seit einigen Jahren führen sie gemeinsam die Restaurants «Rosi» und «Gül». Damit das funktioniert, braucht es eine gefestigte Beziehung. Dass das bei den beiden der Fall ist, merkt man auch in der Sendung, die durchaus auch paartherapeutische Aspekte hat. So kann man viel über deeskalierende Kommunikation in Stresssituationen lernen. «Wenn alles zusammenbricht, darfst du halt nicht ausrasten», sagt Elif. Ein simpler Rat, der in der Umsetzung gar nicht so leicht ist. Doch Elif macht es vor. In Singapur läuft nicht alles nach Plan. Elif und Markus hadern mit dem Teig für die Teigtaschen. Während Elif alles gibt und herumtüftelt, mutiert Markus zur Drama Queen. Er hat plötzlich keine Lust mehr, sitzt herum, holt sich einen Kaffee und erinnert seine Freundin im leicht zickigen Ton, dass sie langsam vorwärts machen müssten. Elif lässt sich nicht provozieren und wird zur Heldin des Tages. «Ich habe uns gerettet.» Das muss auch Markus Stöckle neidlos anerkennen. Ihr Fazit nach der Sendung: «Ich liebe dich noch mehr als zuvor.»

Elif Oskan und Markus Stöckle bei Kitchen Impossible mit Tim Mälzer

In Singapur hätte die Situation eskalieren können. Doch Elif und Markus sind Beziehungsprofis und meistern auch die emotionale Herausforderung.

#5: Mälzer hat noch nie so freundlich beleidigt

So viel Harmonie macht auch etwas mit Tim Mälzer. Er beleidigt zwar auch Elif und Markus, allerdings verpackt er sie in zauberhaft-blumige Worte. Ein paar Beispiele gefällig? «Die beiden sind eine wandelnde Lenor-Werbung.» – «Ich habe jetzt genug von diesen Julia-Leischik-Momenten.» Oder er nennt sie einfach «Bonnie und Clyde der Kulinarik».

#6: Markus Stöckle ist heimlich einer der Ehrlich Brothers

Während Tim im Allgäu bei Markus’ Familie kocht, kommt etwas ans Licht, das niemandem vorenthalten werden soll. Tim findet ein altes Foto. Darauf ist die  ganze Familie Stöckle abgebildet. Tim Mälzer amüsiert sich köstlich: «Drei von den Stöckle-Buben und die Ehrlich Brothers links aussen.» Zur Erinnerung: Die Ehrlich Brothers sind die beiden Magier mit den merkwürdigen Frisuren. Markus Stöckle ist tatsächlich der zweite von Links. Hätten Sie ihn erkannt? Das Foto bringt auch Elif zum Lachen. «Da hatte Markus noch Haare.» Auch hier gilt das Motto: Was sich neckt das liebt sich.

Markus Stöckle bei Kitchen Impossible

Ein Familienbild der Stöckles aus früheren Tagen. Markus Stöckle ist der zweite von links.

Fotos: RTL / Markus Hertrich / Endemol Shine / Giuseppina Goduto /Benjamin Donath