Text: Kathia Baltisberger Fotos: Lucia Hunziker/Handout
Frühlingserwachen. Die kleine Stadtoase Florhof versinkt im Schnee. Doch das Hotel ist wie ein Schneeglöckchen, das sich seinen Weg aus der dicken, kalten Masse kämpft. Wie viele andere Stadthotels schloss der Florhof seine Pforten vor Weihnachten und weil es einfach nicht genug Buchungen gab, blieb es auch im Januar ganz still. Doch bereits im Februar ist Zeit für ein Frühlingserwachen. Die Gäste können wieder einchecken und an zwei Wochenenden wird auch wieder üppig gekocht. «Während wir geschlossen hatten, bekam ich viele Anrufe und Mails. Die Gäste sagten, sie würden so gerne wieder bei uns essen. Sie würden auch übernachten», sagt Directrice Isabelle Zeyssolff.
Dine & Sleep. Die hohe Nachfrage nach auswärts essen weckt den «Florhof» also aus dem Winterschlaf. An den Wochenenden vom 12. und 19. Februar gibt es jeweils von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag die Übernachtung inklusive 6-Gang-Dinner und Frühstück für zwei Personen für 444 Franken – ein echtes Schnäppchen. «Das entspricht natürlich nicht den normalen Zimmerpreisen. Wir bleiben aber auch nicht auf unseren Kosten sitzen», so Zeyssolff. «Es geht darum, dass man in dieser Pandemie im Gedächtnis der Leute bleibt.» Und gerade der «Florhof» hätte eigentlich viel zu erzählen: Bereits im November 2019 kam es zu einem Chefwechsel, Marc Homberger (ehemals «Rosaly’s» in Zürich) übernahm. Trotz Corona konnte er sich hier gut etablieren. Und es wurde auch umgebaut. Mehr Räume sorgen für mehr Platz und Abstand.
Der Neue gibt Gas. An den vier Abenden im Februar tischt Homberger seinen Gästen ein Menü Surprise auf. Selbst die Chefin weiss noch nicht, was es gibt. «Ich lasse Marc da freie Hand. Er ist so talentiert und sprudelt nur so vor Ideen», schwärmt Zeyssolff. Der Küchenchef rückt dann doch noch mit ein paar Informationen raus. «Es wird sicher eine Vorspeise mit Languste geben», sagt Homberger. Auch Périgord Trüffel und eine Blutente von Alfred von Escher stehen auf dem Menüplan. Alles Produkte, die man sich vielleicht weniger zu Hause zubereitet, sondern eben extra dafür ins Restaurant geht. «Und dann mache ich noch ein Gericht mit Ormalinger Jungschwein. Das habe ich gerade eben privat getestet.»
Der Chef und seine Wachteln. Und wer es jetzt nicht schafft, der sollte sich den Florhof unbedingt für den Frühling und Sommer vormerken. Denn dann kann man wieder auf der wunderbaren Terrasse sitzen. Und wer etwas Glück hat, kommt in den Genuss von Ravioli, die mit einem Wachtelei gefüllt sind. Marc Homberger hält nämlich bei sich am Zürichberg 15 Wachteln. Und während des Shutdowns hatte er sogar Zeit, das Gehege zu vergrössern, um noch mehr Wachteln zu halten.
>> Alle Infos und Buchung auf www.hotelflorhof.ch
>> Hotel Florhof
14 Punkte
Florhofgasse 4
8001 Zürich