Text: Urs Heller | Fotos: Adrian Flütsch, HO
Fredy Gantners Feuerstelle. Elf rustikale, liebevoll umgebaute Maiensäss mit 50 Zimmern, zwei Restaurants: Das ist das «Guarda Val» in Sporz über Lenzerheide. Das Resort hat alles, was man sich wünscht: Die unmittelbare Nähe zur Natur. Spannende Freizeit-Angebote. Zwei angenehme Restaurants. Ein drittes kommt dazu: «Fö»! Die jungen Chefs bereiten alles über dem offenen Feuer zu. Die Gäste sitzen draussen, bei jedem Wetter und in jeder Jahreszeit. Die engagierten Direktoren Bettina Arpagaus und Philip Arnold setzen trotz Widerständen aus der Nachbarschaft endlich um, was der Besitzer angeordnet hat: Milliardär Fredy Gantner (Partners Group) wünscht, dass auch am offenen Feuer gekocht wird: «Feuer bringt Menschen zusammen. Seit Jahrtausendenden!» Also gibt es jetzt «Fö», archaisch zubereitete Gerichte vom offenen Feuer. Grosses Bild oben: Salvatore Frequente ist der Küchenchef im «Guarda Val».
Auf Fö-Safari! «Limitless!» lautet die Ansage des Resorts. Bei der «Fö-Safari» kann man das ziemlich wörtlich nehmen. Da gibt es von der Feuerstelle eine Lachsforelle mit Wurzelrüben, fermentiertem Fenchel, Wildkräutern und schwarzem Knoblauch. Ein Schweinebauch (erst sous-vide vorbereitet) gart mit Tannzweigen in der Glut, und konsequenterweise bereitet man auch die Kartoffeln dazu im Erdloch zu. Weitere «Fö»-Gerichte: Güggeli vom Feuer, Entrecôte vom Feuer, Randen aus der Glut. Die Gäste sind begeistert, feiern draussen auf der «Crap Naros»-Terrasse. «Fö» ist auch am Wochenende angesagt: Abwechslungsweise Poulets und Entrecôte im Lärchenmantel, zubereitet über brennenden Wachholderzweigen.
Risotto & Ravioli. By Salvatore Frequente. Archaisch rund ums Feuer, bündnerisch im «Crap Naros», dazu Fine Dining im Gourmetrestaurant. Salvatore Frequente (früher «Eden Roc» und «Giardino» in Ascona) hat das Kommando übernommen, ein neues Team zusammengestellt und geht nach verhaltenem Start wieder auf Punktejagd. Seine Waffen: Ein imposantes Amuse-bouches-Sperrfeuer zum Start, italienische Gerichte als Höhepunkt; der Acquarello-Risotto und vor allem die Ochsenschwanz-Ravioli waren hervorragend. Elegantes auch aus dem Meer: Leicht marinierte Gamberi rossi aus Salvatores Heimat (Mazara del Vallo, Sizilien), Steinbutt an einer klassischen Beurre blanc. Berglamm aus dem Hause Hatecke. Frequente ist gekommen, um zu bleiben: Seine Familie zügelt in die Lenzerheide, und für den Chef steht fest: «Das Guarda Val ist meine neue Heimat.»
Die Nummer 1: «Stailetta». In Sporz wurden elf Maienäss liebevoll umgebaut, 50 Zimmer stehen allen zur Verfügung, die das ganz besondere naturnahe Angebot suchen und vor dem Einschlafen durch Glaskuppeln und Fenster gerne zu den Sternen hochblicken. Nummer 1 im Angebot ist die zweistöckige «Stailetta» (ab 990 CHF). Der Gast kriegt ein Maiensäss ganz für sich allein, mit Heubett, Cheminée, Sauna und riesiger Badewanne. Liegenbleiben darf man etwas länger: Ein Langschläfer-Frühstück am Tisch wird bis 14 Uhr serviert. Alternative für Frühaufsteher? Wildbeobachtung! Kapitale Hirsche und flinke Rehe sind hier nahe.