Text: David Schnapp
Leuchtturm am See. Fabian Inderbitzin ist seit Jahren ein Leuchtturm des guten Essens – das kann man durchaus wörtlich nehmen, sein Restaurant liegt in Hergiswil direkt am Ufer des Vierwaldstättersees und strahlt jetzt auch abends wieder aufs Wasser hinaus. «Durch die grosszügigen Platzverhältnisse können wir nach wie vor rund 40 Plätze anbieten», sagt der 39-jährige Chef des Hauses. Fabian Inderbitzin führt das «Belvédère» gemeinsam mit seiner Partnerin Yvonne Chappuis (grosses Bild oben) und freut sich zurzeit über ein ausgebuchtes Restaurant: «Die Leute sind froh, dass sie wieder auswärts essen können.»
Das «Bevédère» strahlt nachts wieder auf den Vierwaldstättersee hinaus.
Made in Ennetbürgen. Auf der Karte des gebürtigen Schwyzers stehen zurzeit Produkte, die ihren Ursprung rund um den Vierwaldstättersee haben: Brüggli-Forellen aus Sattel, Ziegenkäse und Schweinskopfbacken von Toni Odermatts «Geissäheimet Meierskählen» bei Stans oder ein Short Rib vom Black Angus, Made in Meierskählen. Die lokalen Fische haben es Fabian Inderbitzin besonders angetan: «Die weissen Forellen habe ich schon im letzten Oktober bestellt. Sie sind rund 1,2 Kilogramm schwer mit fleischigen Filets, die fast so gross sind wie bei einem Hecht.» Zur Forelle aus der Region gibt es Aromen der Welt, mit einer Tomaten-Kokos-Currysauce gibt der 17-Punkte-Koch dem Gericht eine exotische Note mit indischem Flair. Während der Fisch nur kurz und sanft temperiert wird, braucht das Fleisch mehr Zeit: Inderbitzin gart das Short Rib drei Tage bei milden Temperaturen im Wasserbad und serviert es mit Bohnen, Zwiebeln und Randen.
Warten auf kleine Bankette. Im Seerestaurant hat man sich darauf eingestellt, dass die aussergewöhnliche Lage noch eine Weile so bleibt, wie sie sich jetzt präsentiert. «Wir hoffen nur, dass wir bald wieder Gruppen von mehr als vier Leuten bewirten können», sagt Fabian Inderbitzin. Kleine Bankette seien ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Glücklicherweise ist alles andere wieder so, wie es im «Belvédère» schon vor der Krise war.
Der GaultMillau meint. Fabian Inderbitzin gehört zu den besten Chefs der Innerschweiz. Er ist bei den Gourmets beliebt, auch weil er neben seinem 17-Punkterestaurant noch ein Seebistro führt, ebenfalls mit sorgfältig ausgesuchten Produkten. Die Tester benutzen zur Beschreibung der Küchenleistung vielversprechende Adjektive wie «hervorragend» (Brot), «raffiniert» (Langoustinentatar) oder «verblüffend» (Rücken vom Emmentaler Jumi-Rind).
Seerestaurant Belvédère
17 Punkte
Seestrasse 18a
6052 Hergiswil
Tel. 041 630 30 35
www.seerestaurant-belvedere.ch
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Fotos: Ellin Anderegg, HO (2)
