«Freilager» Zürich: Dieter Meiers Revier

Auf nach Altstetten! Szene-Gastronom Nico Maeder ist der Gastgeber, Multitalent Dieter «Yello» Meier der Hoflieferant. Diese Kombination hat sich schon mal bewährt: In der «Bärengasse» nahe der Zürcher Bahnhofstrasse. Jetzt wagen sich die beiden nach Altstetten in die kulinarische Wüste. Ein begabter Chef am Herd: Matthias Widmer. Leider darf er nur abends zeigen, was er drauf hat. Die Mittagskarte ist klein und ewig gleich. Da kommt Langweile auf. Beim Gast. Wohl auch beim Koch.

Geschmortes aus dem Topf. Abends brummt der Laden. Und schöpft der Chef aus grossen Töpfen: Coq au Vin, Ossobucco und Kalbskopfbäggli stehen in seinem Schmor-Repertoire. Wir mochten vor allem den «Güggel»: Bratkartoffeln, Frühlingzwiebeln und Babykarotten lagen bereits im Teller, den Coq und vor allem die Rotweinsauce schöpften wir dazu. So geht Brasserie! Die Bäggli wurden volle 12 Stunden gegart und mit gebratenem Wurzelgemüse serviert. Die Kalbshaxe gab es mit Rosmarinpolenta, Petersilie, Knoblauch und etwas gar viel Salz. Alternativen? Perlhuhnbrust (mit Bärlauch-Risotto), Kalbssteak (Morcheln, Tagliolini), Lammrücken (mit Estragon-Couscous) – und den einzigen Fisch im Haus: Den wenig aufregenden konfierten Saibling, der aber recht munter aufgeppt wurde: Mit einem lauwarmen Rollgersten-Brunnenkressesalat, einer Radieschensauce und hauchdünn aufgeschnittenen, marinierten Birnen.

«Ojo» und Chimichurri. Und Dieter Meiers «Beitrag»? Wir mögen alles, was von seiner argentinischen Estancia «Ojo de Agua» kommt: Das Roastbeef mit angenehmem Biss und Chimichurri-Sauce. Das Entrecôte, überbacken mit «Café de Paris». Und natürlich das Tatar; der Service erkundigt sich sehr aufmerksam nach den Wünschen für die Zubereitung. Meiers kräftige «Puros» passen prima dazu, vor allem natürlich das Spitzenprodukt «Grape Selection». Schweizer Weine sind im «Freilager» eher weniger am Lager. Das GaultMillau-Rating? 13 Punkte.

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Brasserie Freilager
13 Punkte
Freilagerstr. 53 / Flurstr. 116
8047 Zürich