Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Remy Steiner
Eine mutige Vorwärtsstrategie. Verwaltungsratspräsident Jürg Schmid («The Living Circle») schnappte sich einen Loto-Risotto mit Porcini und sagte: «Die Ansprüche an das Castello del Sole sind soeben gestiegen.» Asconas schönstes Resort wurde vom GaultMillau soeben zum zweiten Mal als «Hotel des Jahres» ausgezeichnet. «Eine riesige Ehre für uns. Wir tun alles, um dieser stolzen Auszeichnung gerecht zu werden. Dank den Besitzern Gratian und Lidia Anda können wir das. Sie haben im Epizentrum der Krise grünes Licht gegeben für eine mutige Vorwärtsstrategie.» Die Andas feierten mit, diskret im Hintergrund. Aber im Haus weiss jeder: Das Swiss Deluxe Hotel «Castello del Sole» liegt den beiden sehr am Herzen; Lidia Anda ist auch für das Interior Design verantwortlich. Grosses Bild oben: Die Siegerehrung! Sascha Moeri (Carl F. Bucherer) zeichnet die beiden Direktoren Simon & Gabriela Jenny aus.
Die Jennys: Chefs seit 18 Jahren! «Die Personen machen den Unterschied», weiss der Tessiner Regierungsrat Norman Gobbi, einer der Ehrengäste an der Party. Also gab’s einen herzlichen Applaus (und schneeweisse «Hotel des Jahres»-T-Shirts) für alle 178 Mitarbeiter. Erfolg kann man messen: 96 Prozent Auslastung und Rekordsaison in einem Corona-Jahr – das sagt mehr als 1000 Worte! Die Direktoren Gabriela und Simon Jenny, seit 18 Jahren im Haus, wurden besonders geehrt: «Ich war jetzt zwei Tage hier im Castello und habe mich unheimlich wohl gefühlt», sagte Sascha Moeri, CEO von Carl F. Bucherer, überreichte den beiden Chefs eine Manero Blue und eine Manero Flyback; die Luzerner Uhrenmanufaktur ist seit 15 Jahren GaultMillaus Partner bei der «Hotel des Jahres»-Wahl.
Flying Lunch im «Gourmet-Village». Gefeiert wurde ziemlich cool: Flying Lunch im «Gourmet Village», aufgebaut mitten im riesigen Garten. Mattias Roock und seine Brigade tischten an Marktständen auf, was es sonst nur im berühmten «Menu del nostro orto» in ihrer Locanda Barbarossa gibt: Fagottini mit weissem Trüffel. Zander mit Pepquino-Gurken und Brunnenkresse. Entenleber mit Uva Americana und Brioche. Kalte Tomatenessenz mit Ziegenfrischkäse. Und natürlich den berühmten Loto-Risotto mit Steinpilzen und Belper Knolle. Angerührt wurde er in einem riesigen Sbrinz AOP-Laib, den Maître Fromager Rolf Beeler zur Feier des Tages ins Tessin geschickt hat. Auch Sergio Bassi, GaultMillaus Gastgeber des Jahres, hatte einen Spezialauftritt: Sgroppino, von Hand gerührt, mit Yuzu aus dem eigenen Garten.
Top-Küche für 200 Gäste. GaultMillau-Chef Urs Heller in seiner Laudatio: «Das Castello del Sole ist einmalig schön. Ruhe und Raum sind der neue Luxus. Das gibt es hier, nicht zu knapp.» Heller rühmte Executive Chef Mattias Roock und seinen Vize Leo Ott: «Ich weiss nicht, wie die Jungs das hinkriegen. Sie kochen in zwei Restaurants für 200 Gäste, sieben Tage die Woche, auf hohem Niveau, vorzugsweise mit frischen Produkten aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb. Eine grossartige Leistung.» Roocks Frau Ursula war auch an der Party. Mattias ganz cool: «Kennengelernt haben wir uns im Kempinski St. Moritz. Wir sind jetzt zehn Jahre zusammen. Aber wenn ich so hart arbeiten muss wie in dieser Saison, sehen wir uns eigentlich nur nachts.»
Ein «Stier» für Heinz Hunkeler. In Ascona trafen sich gutgelaunt die besten Hoteliers der Schweiz. Latest News: Peter Kämpfer baut im «Victoria Jungfrau» in Interlaken das «Terrace» zu einer Brasserie um; Chef Stefan Beer kriegt im Resort ein eigenes Gourmet-Restaurant. Heinz Hunkeler («Kulm», St. Moritz) ist momentan auf Hochwildjagd und hatte Weidmannsheil: Ein «Stier» (Hirsch), zwei Gemsen. Marco Zanolari (Grand Resort Bad Ragaz) muss büffeln, macht «nebenbei» an der HSG St. Gallen seinen Master. Markus Granelli («Dolder Grand», Zürich) kündigt ein neues Pop-up an: Mezze & Co. mit Chef Firas El Borji. Die längste Anreise hatte Schauspieler und Carl F. Bucherers «Friend of the Family» Daniel Bernhardt («Matrix 4», «John Wick») und reist nächste Woche mit Sascha Moeri nach Paris: Meeting mit Superstar Keanu Reeves.