Das sind die Teilnehmenden. Die beiden Jüngsten sind gerade mal 25 Jahre alt. Der älteste ist 47. Doch sie alle haben das gleiche Ziel: Sie wollen den Titel «Der Goldene Koch». Der Kochwettbewerb, der von Tiefkühlexperte Kadi durcheführt wird, geht in eine weitere Runde. Jetzt sind die Finalistinnen und Finalisten bekannt geworden. So unterschiedlich war das Teilnehmerfeld noch nie. Acht junge Talente und erfahrene Küchenchefs wollen gewinnen. Wir stellen die Teilnehmenden vor.
Olivier wurde das Kochen quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war schon Koch, seine Mutter arbeitete im Service. Souschef im «Domicil Selve Park» in Thun. Und er hat einen Mentor, der sich sehr gut mit Kochwettbewerben auskennt. Denn die Lehre absolvierte Olivier bei Christoph Hunziker im Schüpberg-Beizli. Ob ihm das einen Vorteil bringt? Aktuell arbeitet der 36-Jährige aber nicht in der Spitzengastronomie, sondern im Altersheim in Thun. Am liebsten kocht der Berner mit Kartoffeln. Das trifft sich gut, denn beim «Goldenen Koch» soll die Beilage der Vorspeise aus Kartoffeln bestehen.
Dass Kochwettbewerbe nicht ausschliesslich etwas für Vertreter der gehobenen Gastronomie sind, beweist auch Frederik Jud. Der 38-Jährige arbeitet nämlich im Spital Linth in Uznach. Eigentlich ist Frederik Bäcker-Konditor. Nach der Lehre hing er die Zusatzausbildung Koch an. Auch an Wettbewerben hat er bereits Erfahrung gesammelt. 2022 hat er den Culinary World Cup gewonnen, im Jahr davor erlangte er den zweiten Platz an der Bocuse d’Or Suisse Ausscheidung. Dass es mal turbulent zu und her gehen kann, das ist sich Jud auch von zu Hause gewohnt. Er ist Vater von drei Kindern, seine Partnerin bringt auch zwei in die Patchwork-Familie. Inspiration für die Gerichte beim «Goldenen Koch» kann sich Frederik zu Hause holen. Der Koch besitzt nämlich über 300 Kochbücher.
Ein Drilling kommt selten allein. Aber beim Wettbewerb «Der Goldene Koch» muss der 25-Jährige ohne seine Brüder auskommen. Kein Problem für den jungen Koch, der aktuell bei Daniel Zeindlhofer im «Igniv» in Zürich als Junior Souschef arbeitet. Erfahrungen sammelte Mirco auch schon in der «Rôtisserie» im Hotel Storchen und im «Rosaly’s» in Zürich. Auch Wettbewerbsluft hat Mirco schon geschnuppert. Er gewann 2023 den Marmite Youngster und stand schon beim Finale von «Der Goldene Koch» auf der grossen Bühne, als er spontan als Commis einsprang. Diese Erfahrung dürfte ihm sicher eine gewisse Selbstsicherheit geben.
Keine Ausgabe von «Der Goldene Koch» ohne einen Halbfinalisten aus Crissier. Diesmal heisst der Mann aus der Brigade von 19-Punktechef Franck Giovannini João Coelho. Mit seinen 24 Jahren ist er der jüngste Kandidat. Bereits mit 15 Jahren wusste der Portugiese, dass er einst im berühmten l’Hôtel de Ville in Crissier arbeiten will. Ohne auch nur ein Wort französisch zu sprechen machte er sich auf in die Romandie. Heute ist er Souschef, ist verantwortlich für alles, was aus dem Meer kommt, und spricht fliessend französisch.
Der Romand arbeitet nicht in einem Restaurant, sondern in einem Café. Und zwar im «Mame» in Genf. Die Kaffee-Weltmeister Emi Fukahori und Mathieu Theis haben nicht nur Filialen in Zürich, sondern eben auch in Genf. Und in der Romandie servieren sie nicht nur Kaffee, sondern auch richtige Gerichte. Und für diese ist eben Julien verantwortlich. Der 30-Jährige liebt einfache Produkte und versucht möglichst viel aus ihnen herauszuholen. Das gefällt ihm besser als Luxusprodukte wie Kaviar. Beim «Goldenen Koch» bekommt er es mit einer Schweizer Bachforelle und einem Schweinsfilet zu tun.
Fatmir ist der älteste im Bunde. Aktuell kocht er in einem Seniorenheim in Disentis, Erfahrungen hat er aber auch im Hotel Rovanda in Vals gesammelt. Fatmir Specha ist einer, der nach Gefühl und nicht nach Rezept kocht. Als Kind musste er schon früh das Kochhandwerk lernen, weil seine Mutter arbeiten musste. Fatmir Spescha bezeichnet seinen Kochstil als leicht chaotisch. Das könnte ihm einen Strich durch die Rechnung machen beim Wettbewerb. Denn die Jury achtet nicht nur auf Geschmack, sondern auch auf Organisation und Sauberkeit. Noch ist Zeit, um dem Chaos Herr zu werden.
Die Westschweizerin ist Küchenchefin im «Le Tourbillon» in Plan les Ouates. Der GaultMillau listete sie schon vor über sechs Jahren in einem Hot Ten der besten Schweizer Köchinnen. Elodie ist die einzige Frau beim «Goldenen Koch» – eine Situation, die sie kennt. Schon oft musste sie sich durch ihre Arbeit Respekt verschaffen und hatte es immer wieder mit groben Küchenchefs zu tun. Elodie will ein Vorbild sein und es besser machen. In ihrem Restaurant beschäftigt sie Jugendliche, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, aber Lust verspüren, in einer Küche zu schnuppern. Sie will zeigen, dass das Gastgewerbe auch wohlwollend und empathisch sein kann.»
Urs Koller kochte schon in Helsinki, New York und Peking. Doch heute gibt er lieber Kochkurs, als dass er in einem Restaurant für Gäste kocht. Und zwar in seiner eigenen Kochschule «ChochHandWerk» in Gossau. Aufgewachsen ist Urs auf einem Bauernhof. Eigentlich wollte er schon als Kind der Grossmutter zur Hand gehen, doch die schickte ihn immer aus der Küche raus zum Spielen. Am meisten gelernt hat Koller in den drei Jahren, als er bei Kochlegende Anton Mosimann gearbeitet hat. Besonders aufmerksam wurden die Mitarbeitenden, wenn sich Mosimann die Kochschürze umband. Denn das bedeutete, dass er alles probieren wollte.
Das ist die Jury. Das Halbfinale von «Der Goldene Koch» findet am 7. Oktober 2024 im Trafo Baden statt. Die acht Kadidatinnen und Kandidaten haben 2 Stunden und 45 Minuten Zeit für eine Vorspeise und einen Hauptgang. Bewertet werden die Gerichte von einer Jury um Präsident Christian Nickel (Executive Chef Park Hotel Vitznau). Mit ihm in der Jury sitzen sitzen Campanella (La Brezza, Ascona), Silvia Manser (Restaurant Truube, Gais), Guy Ravet (Grand Hôtel du Lac, Vevey), Christoph Hunziker (Schüpbärg-Beizli, Schüpberg) sowie Shaun Rollier (Gewinner des Goldenen Kochs 2023). Die fünf Besten schaffen es ins Finale im Kursaal Bern, wo sie am 10. Februar 2025 um die begehrteste Kochtrophäe der Schweiz kochen werden.