Text: Kathia Baltisberger Fotos: Tina Sturzenegger/Andrea Badrutt/Urs Wyss

Unterirdische Gänge. Es muss nicht immer das Oberengadin sein. Wer das Unterengadin anstrebt, fährt mit Scuol nicht schlecht. Wir empfehlen: das Boutique Hotel Guarda Val mit seinen 36 individuell gestalteten Zimmern. Oder das Belvédère, das mehr wie ein Grand Hotel anmutet und auch für Familien mit Kindern geeignet ist. So eine grosse Rolle spielt das gar nicht, denn die Hotels sind unterirdisch miteinander verbunden, die Gäste profitieren auch von den Annehmlichkeiten der anderen Hotels. Auch das Belvair unmittelbar beim Bogn Engiadina Scuol gehört dazu, ist aber aktuell geschlossen, weil auch das Mineralbad geschlossen ist – auch für Hotelgäste. «Das Bad ist natürlich der Hauptbuchungsgrund für die Gäste des Belvair. Wir hatten viele Stornierungen und deshalb beschlossen, das Hotel vorübergehend zu schliessen», erklärt René Stoye, Leiter der Belvédère Hotel-Familie in Scuol. Der Wellness-Bereich im Belvédère und der Spa im Guarda Val sind aber für Hotelgäste geöffnet.

Hotel Guarda Val Scuol

Das Tatar kommt im Guarda Val in allen Variationen: Rind, Kalb, Fisch.

Hotel Guarda Val Scuol

René Stoye ist 15-Punkte-Chef und Leiter aller Belvédère-Hotels. 

Vom Koch zum Chef. Stoye ist seit Mai 2020 für alle Hotels verantwortlich. Davor war er Küchenchef im Restaurant Guarda Val, das vom GaultMillau mit 15 Punkten ausgezeichnet wird. «Ich bin immer noch für das Guarda Val zuständig und stehe auch noch jeden Abend in der Küche. Aber die Produktion und die operative Leitung habe ich meinem Küchenchef Vincent Dettling übertragen», so Stoye. Der meistere den Job mehr als gut und Stoye hat Zeit für andere Aufgaben. «Die Besitzerfamilie Baumgartner ist auf mich zugekommen und ich habe diese Aufgabe gerne angenommen.»

Hotel Guarda Val Scuol

Im Guarda Val ist jedes Zimmer einzigartig - und der Ausblick grandios. 

Die Qual der Wahl. Doch zurück zum Kulinarischen. Im «Guarda Val» isst man das Degustationsmenü, das vier Mal im Jahr wechselt. Da ist zum Beispiel eine gebeizte Forelle aus Landquart dabei, ein Frutiger Stör mit Champagnerkraut oder ein sanft gegarter Tafelspitz. Stoye verwendet vorwiegend Produkte aus dem Alpenraum. Auch à la carte ist möglich. Auf der Karte stehen da zum Beispiel die verschiedenen Tatars oder Varianten des Weiderinds: Huftsteak, geschmorte Backe oder Hohrücken. Vegi und Fisch gibt’s natürlich auch. Und auch die Halbpensionsgäste dürfen sich aus dieser Karte bedienen. Wer mehrere Nächte eincheckt, hat auch mehrere Möglichkeiten zum Essen. Im Restaurant Allegra gibt’s alles von den Capuns bis zum Wiener Schnitzel. Das Nam Thai bietet eine authentische thailändische Küche. Die Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen. «Die grosse Auswahl an Restaurants ist aktuell ein Pluspunkt für uns.»

Hotel Belvedere Scuol

Das Belvédère ist mit den anderen Hotels der Gruppe verbunden.

Hotel Belvedere Scuol

Es eignet sich bestens für Familien mit Kindern.

Picknick statt Beiz. Und genau solche Pluspunkte muss man als Hotelier zurzeit schaffen, um die Gäste in die Hotels zu locken. In Scuol sind die Bergbahn-Tickets im Hotelpreis inbegriffen. «Wir versuchen auch, ein tolles Outdoorprogramm zusammenzustellen. Es gibt geführte Wanderungen oder Skitouren, mal gehen wir mit unseren Gästen morgens um 8.30 Uhr auf die frisch präparierten Pisten», erzählt Stoye. Und weil man in den Bergrestaurants höchstens draussen etwas konsumieren kann, gibt’s im Hotel einen gepackten Rucksack mit Salsiz von Hatecke, Tschliner Käse, Joghurt und Bündner Nusstorte. 

 

>> Die GaultMillau-Serie im Shutdown: Wir stellen Hotels, Gastgeber und Chefs vor, die alle Covid-Vorschriften peinlichst genau einhalten und ihre Hausgäste während des Shutdowns ein aussergewöhnliches kulinarisches Erlebnis bieten. Nächste Folge: «7132 Vals». Die Adresse für eine Auszeit in den Bergen. Zwei Top-Restaurants, Therme nur für Hotelgäste & «Silver Sundays». 

 

www.guardaval-scuol.ch