Holzstuben-Stil. 1989 öffnete Besitzer Emil «Migg» Eberle die Türe des Gasthaus zum Gupf, 1000 Meter über dem Bodensee. Aus einem abgebrannten Appenzeller Gasthaus wurde im Laufe der Jahre eines der schönsten Restaurants im Land. Der Weinkeller allein ist ein architektonisches Vorzeigeprojekt: 30'000 Flaschen auf 3000 Positionen finden sich unter dem Gewölbe, darunter eine lückenlose Sammlung Château Mouton Rothschild. Neben dem eindrücklichen Keller, den verschiedenen Restaurant- und Gasträumen im gemütlichen Appenzeller Holzstuben-Stil liegt ein Bauernhof, wo unter anderem Fleisch für die «Gupf»-Küche produziert wird. Dass in dieser perfekten Idylle ab und an ein Helikopter landet, um eine Gruppe Gäste auf den Hügel zu fliegen, ist kein ungewöhnliches Bild und stört die Ruhe nur kurz. Grosses Bild oben: Manuela & Walter Klose (l.).

Zum Gupf, legendärer Weinkeller, mit Sommelier Stefan Schachner, 11. Dezember 2021, Rehetobel AR

Einer der besten Weinkeller der Schweiz: im Untergrund des «Gupf».

Gasthaus zum Gupf, Gastgeberpaar Manuela & Walter Klose, Schweizer Fleisch, 8. Juli 2021, Rehetobel AR Gasthaus Gupf, Rehetobel © Fabienne Bühler

Appenzeller Gemütlichkeit: eine der Restaurant-Stuben im Gasthaus zum Gupf.

Humm & Klose. Auf dem Gupf wurde gewissermassen jüngere Schweizer Kulinarik-Geschichte geschrieben, Weltstar Daniel Humm entwickelte hier in den frühen 2000er Jahren als Küchenchef – mit den Schweinen vom Hof – sein in Entenfett confiertes Spanferkel, welches er Jahre später im «Eleven Madison Park» auf Drei-Sterne-Niveau zubereitete («Suckling Pig»). Seit 2003 ist Walter Klose der Küchenchef im Haus, er hat mit einem klassischen, ebenso eleganten wie bodenständigen Stil den Charakter des «Gupf» geprägt. Seine Frau Manuela ist eine hervorragende Gastgeberin und inzwischen ist das Gasthaus ein charmantes Familienprojekt: Sohn Sebastian steht am Pass, sein Bruder Fabian hat die Patisserie übernommen.

The place to b. Ein typisches «Gupf»-Menü umfasst Gerichte wie Saibling mit Avocado und Yuzu, lauwarmer Hummer mit Mango oder einen Klose-Klassiker wie Kalbsfilet und -Backen mit Sellerie und Trüffel – hervorragendes, zugängliches Küchenhandwerk. Von Mittwoch bis Samstag ist das Gasthaus mittags und abends geöffnet, und wer nicht gleich wieder abfliegen muss, sitzt am Nachmittag beispielsweise mit einer Zigarre draussen im gläsernen Fumoir. 17 GaultMillau-Punkte.

>> www.gupf.ch

 

Created with Sketch.  | The Place to b.

Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier

 

Fotos: Alexander Schleissing, Fabienne Bühler, Olivia Pulver