Text: David Schnapp Fotos: Nik Hunger, HO
Start: Februar 2020. Im Gerüchtetopf der Gastronomieszene brodelte es schon länger, nun ist klar: Andreas Caminada erweitert seine «Igniv»-Familie um ein weiteres Mitglied. Schon im Februar 2020 eröffnet die erste Zürcher Filiale des erfolgreichen Sharing-Restaurantkonzepts mitten im Niederdorf. Das Lokal wird Teil des Marktgasse Hotels an prominenter Lage an der Marktgasse 17 in der Altstadt. Das Haus wird von der Ospena Group geführt, die auch für die Pizzeria-Kette «Molino» oder das «Frascati» am See verantwortlich ist. Die Immobilie gehört dem Unternehmer Beat Curti, der auch im Stiftungsrat von Caminadas Ausbildungsprogramm Uccelin sitzt.
Neue Grössenordnung. «Für mich geht ein Traum in Erfüllung», sagt Andreas Caminada über den Schritt in die grösste Schweizer Stadt. Nachdem er sein Konzept in Bad Ragaz mit Silvio Germann als Küchenchef und im Badrutt’s Palace Hotel in St. Moritz mit Marcel Skibba erfolgreich getestet hat, ist Zürich eine neue Grössenordnung. «Wir wollen das Niederdorf kulinarisch noch mehr zum Fliegen bringen», so der 42-Jährige, der wie kein anderer Schweizer Koch eine internationale Ausstrahlung hat. Das «Igniv»-Konzept ist multiplizierbares Lizenz-Geschäft angelegt, im April 2020 eröffnet auch eine Filiale in Bangkok.
Erfahrene «Schauenstein»-Schüler. Die Führung des «Igniv Zürich by Andreas Caminada» übernehmen zwei erfahrene «Schauenstein»-Schüler: Ines Triebenbacher und Daniel Zeindlhofer gehören schon seit Jahren zur «Familie». In den letzten Jahren haben sie das Golfclubrestaurant «Vista» in Sagogn zur grossen allgemeinen Zufriedenheit geführt, davor war der junge Österreicher Zeindlhofer Sous-Chef im «Schloss Schauenstein», seine Partnerin Ines Triebenbacher war Mitglied des Serviceteams im 19-Punkte-Restaurant. «Wir sind voller Feuer und Leidenschaft für die neue Aufgabe und werden viel gute harte Arbeit investieren», sagt der hochmotivierte neue «Igniv»-Küchenchef.
Bar, Snacks, Lunch. Mit dem Schritt in die gastronomisch aufregendste Schweizer Stadt wird auch das «Igniv»-Konzept für Zürich angepasst: Zum Restaurant gehört eine Bar, an der Snacks aus Zeindelhofers Küche angeboten werden. Erstmals gibt es zudem ein Lunchangebot: «Wir werden das Mittagsmenü ebenfalls zum Teilen anbieten, das wird sicher eine Herausforderung», sagt Daniel Zeindlhofer.
Neues Bermudadreieck. Mit dem «Igniv Zürich» entsteht im Niederdorf ein neues Bermudadreieck. Gleich um die Ecke betreibt Ex-Caminada-Mitarbeiter Nenad Mlinarevic mit seinen Partnern die «Bauernschänke», die ebenfalls mittags und abends Sharing-Gerichte serviert. Und Gastrokönig Rudi Bindella hat sich mit Konzepten wie «Santa Lucia» (Pizza) oder «Pulcino» (Mistkratzerli) längst in der historischen Altstadt etabliert. Für die Gäste ist die Qualitätssteigerung des kulinarischen Angebots auf jeden Fall ein gutes Signal.