Gäste retten sich in den 1. Stock. Für gewöhnlich Pilgern die Gäste von weit her, um eine «Merängge» im Landgasthof Kemmeriboden Bad im Emmental zu geniessen. Jetzt hat Hochwasser das schmucke Restaurant zerstört. Heftige Regenfälle am Montag liessen die Emme über die Ufer treten, das Lokal wurde geflutet. Die Gäste und das Personal konnten sich laut Blick.ch in den ersten Stock retten und später den Gasthof verlassen. Es sei wie durch ein Wunder niemand verletzt worden.
Vorübergehend geschlossen. Bilder in den sozialen Medien und verschiedenen Newsportalen zeigen das Ausmass der Verwüstung. Zerstörte Möbel, überall ist Schlamm. «Ein katastrophales Unwetter hat unser Hotel und Restaurant komplett geflutet. Aus diesem Grund bleibt unser Betrieb bis auf Weiteres geschlossen», schreiben die Gastgeber auf ihrer Webseite. Die Aufräumarbeiten seien in Gange.
Die berühmte «Merängge». Das Kemmeriboden Bad ist ein Familienbetrieb und wird in der 6. Generation geführt. Seit 1834 wird hier gewirtet. An den berühmten Meringues wird seit 1939 zusammen mit der Bäckerei Stein getüftelt – das luftige Gebäck war eine Möglichkeit, viel «Nidle» zu verarbeiten. Heute gibt es sogar zwei Meringue-Humidore. Die «Merängge» lagert dort nach Lieferung des Becks bei 26 Grad und 20 Prozent Luftfeuchtigkeit und kommt so immer perfekt zum Gast. Die Meringue ist wohl der «USP» des Hauses, doch das Kemmeriboden Bad ist auch ein Gasthaus. Die Gastgeber Alexandra und Reto Invernizzi wurden erst vor einem Monat mit der Auszeichnung «Hotelier des Jahres 2022» ausgezeichnet. Wie lange das Kemmeriboden Bad geschlossen bleiben muss und die Invernizzis keine Gäste begrüssen können, ist noch unklar.
Fotos: Charles Seiler / Blick / Beat Mathys / Tamedia AG/ Philippe Gyarmati