Text: David Schnapp
Humm am Telefon. «Seit wir 2017 erstmals das ‹EMP Summerhouse› veranstaltet haben, sind wir mehr New York denn je», erzählt Daniel Humm am Telefon. Der Aargauer, der in den USA zum Weltstar der Kulinarik aufgestiegen ist, hat mit dem «EMP Summerhouse» ein Pop-up-Restaurant draussen in den Hamptons geschaffen, das von Juli bis September zum Zentrum des New Yorker Gesellschaftslebens wird. «Es ist DER Ort, an dem man im Sommer sein muss», so Humm.
30 Minuten mit dem Helikopter. Die Hamptons am Ostende von Long Island sind so etwas wie das St. Moritz von New York – einfach mit Meer statt Bergen. Wer es sich leisten kann, wohnt in einem Anwesen am Atlantik und pendelt mit dem Helikopter nach Manhattan zur Arbeit. «Auch manche unserer Gäste kommen auf dem Luftweg, es sind ja nur 30 Minuten Flugzeit von den Downtown Dokcs bis in die Hamptons», sagt Daniel Humm. Alle andern kommen mit dem Auto, rund zwei Stunden dauert die Fahrt.
Superreiche und Tech-Genies. «Mit dem Summerhouse können wir eine Art von Gästen ansprechen, die wir mit dem ‹Eleven Madison Park› nicht erreichen», sagt Humm. Gäste, die nicht Wochen im voraus einen Tisch reservieren wollen, sondern sich gewohnt sind, dass der Maître bei Bedarf ihnen einen akzeptablen Platz zuweist. «Die Mischung der Gäste in den Hamptons ist toll: Da kommt wirklich ganz New York, Superreiche, Künstler, Tech-Genies, und sie können kommen, wie sie wollen: in kurzen Hosen, mit Kinderwagen, es gibt Ping-Pong-Tische und Boccia-Bahnen – es herrscht eine lockere Ferienatmosphäre», erzählt Daniel Humm.
Hummer im Bier gegart. Auf den Tisch kommen ganze gebratene Fische (grosses Bild oben) oder eine «Lobster Boil», eine Art Eintopf bei dem Hummer, Mais, Gewürze und Würstchen in Bier gegart, dann auf Zeitungspapier ausgebreitet und von Hand gegessen werden. Es gibt eine Soft-Eis-Maschine mit dem eine Variante von Humms Signature-Dessert «Milch und Honig» zubereitet wird und natürlich eine gut bestückte Weinkarte. Hunderte von Gästen kommen in den zwei «Summerhouse»-Monaten vorbei – pro Tag!
Nächste Station: Las Vegas. Das «EMP Summerhouse» läuft zwar jetzt auf voller Drehzahl, aber der 42-jährige Humm, ein ebenso genialer Koch wie erfolgreicher Unternehmer, ist schon am nächsten Projekt, das seine Aufmerksamkeit fordert. «In den Hamptons braucht es mich nicht jeden Tag, auch wenn kein Gericht serviert wird, das ich nicht probiert habe», erzählt er. Natürlich sei er immer wieder vor Ort, um seine prominenten Gäste zu treffen. «Meine volle Konzentration gilt zurzeit aber dem ‹NoMad›, das wir im Oktober in Las Vegas eröffnen werden», sagt Humm. Nach New York und Los Angeles ist dies der dritte Standort des trendigen Hotel-Bar-Restaurant-Konzepts, bei dem Humm und sein Geschäftspartner Will Guidara für die Gastronomie zuständig sind.
>> Das «EMP Summerhouse» ist bis am 22. September geöffnet.