Film: Pascal Bergamin

Im kalten Wasser. Als Andreas Caminada Ende 2015 sein Reich langsam auszudehnen begann und in Bad Ragaz das erste «Igniv» eröffnete, war Silvio Germann der Mann der Stunde. Der junge Luzerner übernahm die Verantwortung und definierte «an der langen Leine» seines Chefs langsam, aber zielsicher, wofür das «Igniv» heute steht: Modern und locker, Gerichte zum Teilen, aber immer hervorragend gekocht. Germann erhielt im Frühling 2018 den 17. Punkt im GaultMillau. «Ich wurde ins kalte Wasser geworfen», sagt Germann zwar ehrlich. «Aber ich bin dankbar dafür», fügt er an.

 

Graubünden bietet alles. Silvio Germann sieht eine neue Einfachheit in der Spitzengastronomie. Saisonalität sei sehr wichtig, und man koche mit Produkten aus der Region, «das ist der richtige Weg», findet er. Graubünden bietet schliesslich alles, von der Artischocke bis zum Spitzenwein, «das müssen wir unterstützen», findet der sympathische junge Koch. Dass er überhaupt in der Küche gelandet ist, war die Folge eines längeren Prozesses – zehn Schnupperlehren hat Germann absolviert: «Ich habe vom Dachdecker bis zum Landschaftsgärtner alles probiert, aber Koch hat mir einfach am besten gefallen.»