Text: GaultMillau Schweiz I Fotos: Kurt Reichenbach
Wie in den Ferien. Die Stimmung ist lebhaft, der grosse Raum voll, die Speisekarte gross, die Kellner sagen Buonasera, Grazie und Arrivederci, ins Glas kommt Pinot bianco und Barbera: Man fühlt sich im Da Domenico nicht in Thun, sondern wie in den Ferien im tiefen Italien. Dazu trägt nicht nur das Wohlfühl-Ambiente im gediegen dekorierten einstigen Grandhotel, sondern auch die Leistung der Küche bei. Die Auswahl von Antipasti bis Dolce ist umfassend, Pasta, Risotto, Fisch, Fleisch und auch Pizza in vielen Varianten sind zu haben. Doch wer meint, darunter leide das kulinarische Niveau, der irrt.
Der ambitionierte Chef im «Da Domenico»: Donatello Semeraro erkocht sich 13 GaultMillau-Punkte.
Seppioline vom Grill. Wir bestellen zur Vorspeise Tintenfisch, einmal als Carpaccio di Polipo an einer Vinaigrette mit kleinen Apfelstückchen, einmal als Seppioline vom Grill auf Puntarelle (löwenzahnartiger Chicorée) auf einer Crème von Burrata di Puglia. Und müssen gestehen: Kaum einmal war er so überaus zart und begeisternd wie hier.
Limone am Risotto. Und am Schnitzel. Fein gewürzt war auch das Wolfsbarschfilet mit Pinienkernen und Cherrytomaten, schuppenartig belegt mit feinen Zucchettischeiben und begleitet von einem wunderbar cremigen Zitronenrisotto. Ebenso gut gefielen die zarten Kalbsschnitzel al limone mit Nudeln. Bei den Desserts lockt die gesamte italienische Palette von Tiramisu bis Cassata. Wir begnügten uns angesichts der genossenen grosszügigen Portionen mit einer Kugel Gelato und sprachen lieber noch etwas dem Wein zu, den wir aus einer Vielfalt aus allen Landesteilen Italiens und erst noch zu erstaunlich günstigen Preisen wählen konnten.
Treffpunkt für «Tout Thun»: Das «Da Domenico» im ehemaligen Grand Hotel Beau Rivage. Mit toller Sonnenterrasse!
Treffpunkt Sonnenterrasse. Im Sommer ist es bei Gastgeber Domenico Zaccaria besonders schön: Grosse Sonnenterrasse, Zitronen- und Olivenbäume, Kräutergarten. Eine Prise Ferienstimmung! Fazit: Eine Trouvaille in Thun, «Da Domenico» schafft den Sprung in den Guide GaultMillau. Startkapital: 13 Punkte.
