Text: Urs Heller Fotos: Olivia Pulver, HO
Kalbsbäggli. Geht auch daheim! Roger Kalberer, der junge Patron vom «Schlüssel» in Mels SG (17 Punkte), hat schlaflose Nächte. Aber statt Albträume gute Ideen: «Können die Gäste nicht mehr zu uns kommen, so kommen wir mit unseren Gerichten eben zu ihnen.» Roger beschafft Weck-Gläser, testet, bereitet die «Chef’s Delivery» gründlich vor und weiss schon jetzt, was der Bestseller sein wird: Geschmorte Kalbsbäggli mit kräftiger Rotweinsauce, ein Gericht, das sein Vater Seppi vor Jahrzehnten erfunden hat. Roger: «Die Bäggli gibt’s im Take-away an kräftiger Rotweinsauce. Unsere Kunden stellen das Einmachglas einfach für ein paar Minuten in den Ofen – und fertig ist das Menü.» Kalberer gibt praktisch eine Geling-Garantie: «Klappt! Dieses Verfahren habe ich vor Monaten schon mal ausgetestet.»
Suppen, Supersaucen & Ravioli. Der Chef lässt seine Gäste in schweren Corona-Zeiten nicht im Stich: «Wir werden auch feine Suppen anbieten. Unsere Rieslingsuppe etwa, einen Pot-au-feu, eine Gerstensuppe oder unsere Curry-Zitronengrassuppe. Die ist ja auch gut fürs Immunsystem.» Fortgeschrittene Hobbyköche können sich mit Supersaucen eindecken (Senf/Rahm, Curry, Kalbsjus), und an weiteren Gerichten wird auch gearbeitet: Ragout. Oder Spinatravioli für Vegetarier. Kalberer: «Ich bin seit einem Jahr selbstständiger Unternehmer. Wir wollen auch in schweren Zeiten überleben. Wir haben immerhin acht Mitarbeiter auf der Lohnliste.»
«Rent a Kalberer» & Telefonberatung. Der junge Mann ist ein Chef zum Anfassen. «Für unsere Gäste bin ich immer da. Wer zu Hause beim Kochen eine Frage hat, kann mich jederzeit anrufen. Den Kalberer kann man auch mieten: «Falls gewünscht, koche ich auch gerne bei unseren Gästen zu Hause.»
>> Roger Kalberer ist nicht der einzige Starchef, der sich mit Take-away gegen den Corona-Shutdown aufbäumt. Gute Ideen bitte melden, der GaultMillau-Channel hilft gerne mit: gaultmillau@ringieraxelspringer.ch