Text: Kathia Baltisberger Fotos: Linda Pollari
Spontan geöffnet. «Dine & Sleep» lautet das Zauberwort, das einem im Moment die Türen zu den Restaurants öffnet und für etwas Abwechslung vom selbstgekochten Essen bietet. Das Hotel Helvetia beim Stauffacher in Zürich hat ein mehr als faires Angebot: Für 318 Franken kann man in einem der 37 Zimmer übernachten, dazu gibt’s ein 4-Gang-Menü von Karim Schumann und Frühstück am nächsten Morgen. Das Ganze für zwei Personen. Für die Getränke bezahlt man extra. «Eigentlich war das Hotel ja geschlossen. Aber wir haben jetzt spontan entschieden, am Wochenende für unsere Gäste zu kochen», erzählt der 14-Punkte-Chef.
Rindskopfbäggli mit Polenta. Schumann bietet für alle Gäste ein Menü an, à la carte gibt es nicht. Für jeden Gang gibt es allerdings eine vegetarische Alternative. «Ich wollte kein kompliziertes Menü. Es sind Gerichte, die jeder gerne mag», sagt Schumann. «Eine Zander-Terrine mit Meerrettich und Rande, das kriegt man nicht jeden Tag, passt aber sehr gut zusammen.» Zum Hauptgang gibt es in Barolo geschmorte Rindskopfbäggli mit luftiger Polenta und Petersilienwurzelsalsa. «Das ist ein deftiges Gericht, doch durch die Salsa bekommt es so eine Leichtigkeit.»
Klassiker-Karte & neues Menü. Karim Schumann, der schon im «Vitznauerhof» und zuletzt im «Münsterhof» in Zürich kochte, ist seit dem letzten Frühjahr im traditionsreichen «Helvetia». Kein leichter Einstieg in einem Krisenjahr. «Man muss es auch positiv sehen: Dank Corona hatte ich mehr Zeit, das Team kennenzulernen. Ich kam in ein bereits eingespieltes Team, das ist nicht immer einfach. Aber wir haben uns schnell gefunden.» Ein Hackbraten ist in normalen Zeiten nicht von der «Helvetia»-Karte wegzudenken und daran will auch Schumann nicht rütteln. «Die Klassiker-Karte gibt es nach wie vor. Aber wir konnten auch das Menü etablieren, wo ich noch mehr meinen eigenen Stil mitreinbringen kann.»
>> «Dine & Sleep» im Hotel Helvetia, Zürich bis auf weiteres immer freitags und samstags. Alle Infos unter www.hotel-helvetia.ch