Wiedersehen macht Freude. Gleich vorneweg: Wir haben rundum köstlich gespiesen im neuen Lokal in der St. Johanns-Vorstadt und trafen dort vertraute Gesichter: Roland und Eveline Tischhauser (vorher Bad Bubendorf) sind die Gastgeber. Ihren talentierten Chef Flavio Fermi, Meister der italienischen Küche, haben sie gleich mitgebracht. Am neuen Ort sind seine Ambitionen nicht kleiner geworden und auch das Rating: 16 Punkte, dazu die Auszeichnung «Koch des Monats». Für die Zukunft allerdings wünschen wir uns von Fermi noch etwas mehr mehr Mut zu noch pfiffiger herausgekitzelten Aromen.

Ackermannshof, Chefkoch Flavio Fermi, 19.08.2021, Foto Lucia Hunziker

Früher diente der Ackermannshof als Druckerei und als Seidenbandproduktion. Heute als Restaurantbetrieb.

Ackermannshof, Chefkoch Flavio Fermi, 19.08.2021, Foto Lucia Hunziker

Stilsicher eingerichtet: Gastgeber Roland Tischhauser erfüllte sich mit dem «Ackermannshof» einen Herzenswunsch.

Auster in Gin Lemon & Gurkengranité. Wie immer servierte Flavio Fermi eine ganze Reihe Amuse-Bouches: Coppa, Comté-Käse und hausgemachte Grissini, Sardische Fasnachtsküchlein gefüllt mit Ziegenfrischkäse, ein kleines Cornet mit Avocadocrème, Thunfisch-Tatare und Thunfischrogen, Foie-Gras-Terrine, Hamachi (japanischer Fisch) mit Rettich, Topinambur und Schnittlauchöl - und einen kleinen dunklen Brotlaib mit Zitronenbutter. Dann erst ging es los mit den verschiedenen Gängen. Die Auster in Gin Lemon und Gurkengranité war schon ein Highlight. Ebenso die Stückchen von roher Garnele mit Tomate in verschiedener Konsistenz – köstlich. Die Spinat-Ricotta-Agnolotti auf den Spinatblättern waren sparsam bestreut mit dünnen Parmesan-Splittern. Das gebratene Wolfbarschfilet lag auf einer herrlichen Krustentier-Bisque, zusammen mit etwas Pak Choi. Zur Entenbrust, saignant bis bleu, gab es etwas Risotto, Krautstiel und einen tiefen kräftigen Trüffeljus. 

Die Desserts sind ein Traum. Auf den Käse vom berühmten Maître Antony aus dem Elsass verzichteten wir schweren Herzens und kümmerten uns dafür um die Desserts: Erst ein schwarzes Johannisbeer-Sorbet auf Sommerbeeren mit dem zarten, weissen Schaum einer «Zimtschnecke», dann eine karamelisierte Ananas mit Rumsauce, Weinbeeren, caramelisierten Nüssen, Tonkabohnenglace und einem hauchdünnen Caramel-Bricelet. Ein Traum von einem Dessert! Chef Flavio Fermi verabschiedete uns mit drei Pralinen mit Cassis, Kaffee und Passionsfrucht in Schokolade. Der «Ackermannshof» ist auch eine Bar: Caffè, Stuzzichini und Champagner an der Theke.

 

>> www.ackermannshof.ch