Text: GaultMillau Schweiz I Fotos: Ellin Anderegg, Gaudenz Danuser
Für Golfer, Geniesser und Spaziergänger. Koch in einem Golfclub ist ein knochenharter Job. Die Arbeitszeiten sind lang – und seltsamerweise ist nicht jeder Golfer ein sehr angenehmer Gast. Kein Wunder, kommt es zu vielen Wechseln, leidet die Konstanz. Die Golfer in der Surselva haben es besser: Der Tessiner Sandro Steingruber, selbst gerne mit dem Bag auf der Runde, ist mit einem starken Team und mit Nicole Lorenz am Herd der Gastgeber. Im eleganten Klubhaus mit Glaskubus und Sonnenterrasse sind alle willkommen, auch Spaziergänger.
Jakobsmuschel der Extraklasse. Sandro Steingruber hat das Handwerk Kochen von Grund auf gelernt. Das spürt man bei jedem Gang. Bei der Jakobsmuschel mit Rande und Speck beispielsweise. Süsse, Säure und Salzigkeit ergänzen sich zu einer geschmackvollen Harmonie. Oder bei einer wunderbaren Frühlings-Vorspeise: Felchen mit Ceviche, Radieschen und Brunnenkresse! Kraft und Tiefe der Ochsenschwanz-Consommé mit ihrer Praline verraten, dass die Küche die Zeit für langes Kochen von guten Grundprodukten nicht scheut.
Ravioli & Raviolo. Zeitaufwändig auch der hausgemachte Spinatraviolo, dessen flaumiger, hauchdünner Pastateig so manchem Edelitaliener die Stirn bietet. Abgerundet wird das Ganze mit gebratenen Kräuterseitlingen und einem leicht säuerlichen Weinschaum. Sehr empfehlenswert die Ravioli mit Brasato, brauner Butter und Salbei.
Rindsfilet & Wienerschnitzel. Auch mit den Hauptgängen weiss Steingruber zu punkten. Ein zartes, auf den gewünschten Garpunkt gebratenes Rindsfilet mit Gänseleberterrine, gedämpfter Lauch und Rotweinsauce schmecken ausgezeichnet. Der Kalbsrücken mit Morcheln ist eine gute Alternative. Das Original Kalbs-Wienerschnitzel mit Gurkensalat hat einen fixen Platz auf der Karte. Und die Abteilung «Süsses»? Kaffeemousse, Biskuit und Glacé von der Haselnuss und Orangenkaramell sind ein sinnliches Dessert.