Text: GaultMillau I Fotos: Marcus Gyger
Der Traum vom eigenen Restaurant. Alex Bindig hat sich mit dem Trübli, nahe dem Neumarkt in Winterthur, den Traum des eigenen Lokals erfüllt. Seit März 2019 ist er mit einem jungen und dynamischen Team am Werk. Die Freude am Job ist spürbar, und die heitere und lockere Art kommen an. GaultMillau und Partner Mercedes-Benz zeichnen den Chef als «Koch des Monats» aus.
Ceviche vom Zander. Das Lokal war an unserem Besuch bis zum letzten Platz belegt. Ein untrügliches Zeichen, dass bei Alex Bindig auch die Kulinarik stimmt. Wir liessen uns gerne überzeugen. Der Chef startete mit Ceviche vom Zander mit eingelegten Rüebli und einer umwerfenden Kräuter-Beurre blanc. Es war ein Einstieg nach Mass. Schmackhaft und aromatisch war die Blumenkohlsuppe mit säuerlich eingelegtem, rotem Chicorée, gepickelten Blumenkohlröschen und geraffelter Belper Knolle. Nach diesen fulminanten Startern waren wir neugierig auf den Zwischengang. Eine perfekt gebratene Entenbrust mit Rande und Zwiebel schmeckte köstlich. Fantastisch dazu war der leichte Morchelsud. Kreuzkümmel und Wacholderbeeren verpassten dieser Sauce eine kräftige Tiefe.
Das Thurgauer Säuli. Ein mit knackigem, grünem Spargel und Selleriepüree serviertes Carré vom Thurgauer Säuli als Hauptgang löste unser spezielles Entzücken aus, dies umso mehr, als uns dazu noch ein Rindstatar in einer Maiscreme serviert wurde. Hübsch im Bild und voll im Aroma präsentierte sich das Predessert: Passionsfruchtgelee und Kokosschaum! Der Schaum war ein Traum. Dem Traum folgte eine weitere süsse Versuchung: Das verführerische Dessert: Eine Mariage von Vanille/Mohnglace, eingelegtem Rhabarber, Sauerrahmespuma und Mohnmeringues.
Freundliche Preise, gutes Pairing. Im «Trübli» passen auch die Trauben: Die Weinbegleitung zum Menü ist erstklassig. Das Trübli ist ab 16.00 Uhr geöffnet und bietet ausschliesslich ein Überraschungsmenü ab 3 Gängen für faire 75 Franken an. Auf Wunsch toppt man das Menü mit einem Zwischengang und/oder Dessert (Aufpreis je 15 Franken).