Text: GaultMillau Schweiz I Fotos: Ellin Anderegg, Digitale Massarbeit
Der 15. GaultMillau-Punkt. Stefano Corrado und Maria Ventola haben im «Anna» am Zürcher Milchbuck allen Grund zum Feiern: «Koch des Monats»! Und neu 15 Punkte. GaultMillau und Titelsponsor Mercedes-Benz zeichnen die beiden aus. Nachbar Antonio Colaianni (17 Punkte im «Ornellaia», Zürich) ist nicht überrascht: «Stefano ist einer der besten Köche, der je bei mir gearbeitet hat. Und Maria ist die geborene Gastgeberin. Ich wohne in der Nähe, gehe immer wieder gerne hin.»
Verführerisch: Tatar vom Fassone-Rind mit Trüffel
Famos: Die Tortelli di vitello mit Marsala & Majoran.
Süsser Abschluss: Tiramisu-Espuma mit Kaffee-Granité.
Tortelli di vitello. Mit Marsala und Majoran. Eine wichtige Nachricht vorweg: Die famosen Kalbfleisch-Tortelli stehen noch immer auf der Karte. Aber sie sind ja nicht der einzige Grund, weshalb das modern-urbane Lokal am Zürcher oft bis auf den letzten Platz besetzt ist. Am Abend stellt Küchenchef Stefano Corrado ein saisonales Menü (auch vegetarisch) mit bis zu fünf Gängen zusammen und er kocht selbstsicherer denn je. Seine mediterranen, italienisch inspirierten Gerichte kommen locker, aber sehr präzis daher.
Carne cruda, Tonno crudo. Als Amuse-bouches überzeugte das leichte Parmesan-Süppchen genauso wie die hervorragende Carne-cruda-Tartelette. Leicht ging’s auch weiter mit einem zarten Tonno crudo, in Würfel geschnitten und mit frittierter Artischocke, Buttermilchsauce und aromatischem Kräuteröl serviert. Ein herzhaftes Wohlfühlgericht war der saftige Schweinebauch mit Risotto aus geräuchertem Reis.
Urban & modern: Das Restaurant Anna am Zürcher Milchbuck.
Auch privat ein super Team: Maria Ventola und Stefano Corrado.
Der Gang des Abends! Das war für uns die Seezunge mit dünn geschnittener Mortadella. Eine unerwartete Kombination, die der Chef mit knackfrischen Erbsen, Erbsenpüree und einer Sherry-Safran-Sauce kontrastreich und trotzdem harmonisch vollendete. Tadellos schmeckte auch die Schulter vom Milchlamm, die Corrado clever mit einer Paste aus fein gehackten Taggiasche-Oliven und Tomaten würzte. Nur gerade die Gnudi mit Gorgonzola und Mönchsbart konnten uns nicht restlos begeistern: Die Sauce aus Tomaten, Kichererbsen und roten Linsen dazu war wirklich sehr schwer.
