Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Marcus Gyger
No risk! Aber glückliche Stammgäste. Wir sind im «Sonnenhof», je nach Temperatur auf der grosszügigen Terrasse oder drinnen in den gemütlichen Stuben. Ohne Reservation geht nix: Die Baumers haben sich in 20 Jahren eine treue Kundschaft aufgebaut, in der Hochsaison sind die Tische zweimal belegt. Die Karte ist knapp; Risiko und Evolution sind nicht Baumers Ding. Aber die vertrauten Gerichte sitzen, die Gäste sind sichtlich begeistert.
Das Rüeblihorn vor Augen, Ravioli im Teller. Ravioli muss sein im «Sonnenhof», nichts bereitet der Chef lieber zu. Im Saanenland ist auch mal die Luxusvariante angesagt: Trüffelravioli, in einem hauchdünnen Teig, mit hocheleganter Sauce. Der Preis ist ziemlich heiss: 62 Franken für die halbe Portion, 105 Franken für die grosse! Wir ärgern uns nicht: Die Ravioli sind fantastisch, und die Tartufi werden auffallend grosszügig darüber geraspelt. Das Rezept lässt sich der Chef nur ungern entlocken: «Das ist geheim!».
Black Tigers im «Kuschel-Curry». Vor den Ravioli? Geräucherte Forelle und Quinoa zur Begrüssung. Und Tourteau in der angenehmsten Form: Die Brigade erspart uns die mühsame Handarbeit, pullt den Krebs aus, formt das feine Krabbenfleisch zu einem hübschen, wenn auch etwas gar kalten Törtchen. Einen Thai-Mangosalat gibt’s dazu und eine lauwarme Black Tiger-Crevette. Wir bleiben beim Thema: Knackige Black Tigers, diesmal in Thai-Currysauce. Ein richtiges «Kuschel-Curry», sehr ausbalanciert und ohne Provokation bei der Schärfe.
Das Ding mit dem Schieferstein. Der beliebteste Hauptgang ist nicht gerade hohe Gourmet-Schule, aber offenbar heiss beliebt: Simmentaler Rindsfilet oder Entrecôte, gebrutzelt auf einem heissen Schieferstein. Mit knuspriger Rösti. Sympathische Devise auf der Traumterrasse: Leben und leben lassen. «Hündeler» sind offenbar willkommen, Zigarrenraucher ebenfalls.
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Sonnenhof
16 Punkte
Sonnnenhofweg 33
3792 Saanen
www.restaurantsonnenhof.ch