Text: Urs Heller I Fotos: Olivia Pulver

«OX’n»: Fine Dining auf dem Lande. Beschaulich geht’s zu und her im steuergünstigen Schenkon. Da sticht der moderne Bau des OX’n in seinem Rostgewand heraus. Noch auffälliger und bekannter in der Region ist die Kochkunst von Chef Sebastian Rensing. Nach anfänglicher Findungsphase hat er sich ganz dem Fine-Dining verschrieben. Und wir stellen fest: Er, sein Vize Tino Scodeller und das kleine Team in der Showküche haben nochmals eine Schippe draufgelegt. Von GaultMillau und von Titelsponsor Mercedes-Benz gibt’s die Auszeichnung «Koch des Monats» und neu 14 Punkte; dabei wird es kaum bleiben. Die Gäste gehen den Weg mit, lassen sich auf das mutige Konzept «preiswertes Fine Dining auf dem Lande» ein. Am Wochenende gilt: Überraschungsmenü only! Grosses Bild oben: Sebastian Rensing mit Ehefrau Katharina.

Restaurant Ox'n Schenkon - Sebastian Rensing, Küchenchef - Katharina Käser, Partnerin + Gastgeberin - 8.2.2022 - Copyright Olivia Pulver

Stylisches Lokal: Der «OX'n» in Schenkon LU.

Sebi Rensing, Küchenchef - Restaurant Ox'n Schenkon - Sebastian Rensing, Küchenchef - Katharina Käser, Partnerin + Gastgeberin - 8.2.2022 - Copyright Olivia Pulver

14 Punkte & «Koch des Monats»: Sebi Rensing.

Sebi Rensing, Küchenchef - Restaurant Ox'n Schenkon - Sebastian Rensing, Küchenchef - Katharina Käser, Partnerin + Gastgeberin - 8.2.2022 - Copyright Olivia Pulver

Letzter Schliff: Der Meerrettich darf nicht fehlen!

Kohlrabi-Sorbet. Geht das? Rensing kombiniert clever und überzeugt mit seinem Überraschungsmenu von Beginn weg: Kohlrabi-Sorbet und Mohn-Espuma mit Pumpernickel als Amuse-Bouche? Yes he can! Hervorragend gelungen auch die geflämmte und gebeizte Lachsforelle aus Römerswil (Familie Spielhofer, «Fishing on the Fram»), welche stilvoll mit Gurken-Vinaigrette, Avocadocrème, Mirin, Bergamotte- und Gurken-Gel und eingelegtem Rettich serviert wird. Der Chef ganz cool: «Netflix hat mich inspiriert.» Der Vegi-Gang im Überraschungsmenü: Konfierter Blumenkohl mit der (zu) deftigen Curry - Beurre blanc.

 

Das Geheimnis des Schweinebauchs. Fleisch bleibt auch in Zeiten vom Vegan-Hype Trumpf im OX’n: Der glasierte Schweinebauch mit Sauerkraut-Schaum- und Stroh, Pastinakenpüree und Apfelchutney schmeckt herrlich. Wir löffeln den Teller bis zum letzten Tropfen aus und staunen: Sebis Schweinebauch ist keine Fett-Bombe! Das Betriebsgeheimnis: Das Teil wird erst 12 Stunden lang sous vide zubereitet, dann gepresst und kurz auf den riesigen Holzkohle-Grill gelegt. Der Chef: «Wir schneiden die Tranchen nicht zu dick, dann ist das Gericht auf nicht zu fett!». Auch gut: Die zarte und saftige Perlhuhnbrust auf Kartoffelgalette im Hauptgang. Sie harmoniert perfekt mit dem Meerrettichpüree sowie einem wunderbar intensiven Kalbsjus und kleingeschnittenen Kalbsbäggli. Grosses Kino am Sempachersee.
 

Hauptsache hausgemacht. Rensing kann auch Süsses: Adrett assortiert sind die leckeren Variationen aus Passionsfrucht (Sorbet, Canache und Espuma) mit Kokos-Baiser und Griesflammeri. Als Abschluss zum Kaffee (bzw. in der Innerschweiz zum Obstbrand) gibt’s Friandises: Cannelés de Bordeaux, Vanillekipferl und Yuzu-Fruchtgelee. Selbst das Brot wird im Haus gebacken. Das unkomplizierte, gut informierte Team im Service unter der Leitung von Katharina Rensing ist mit Herzblut bei der Sache. Unter der Woche geht auch à-la carte. Kleine Karte am Mittag. 

 

>> www.oxn-schenkon.ch