Text: Gault Millau I Fotos: Fabian Häfeli

Grosse Handwerkskunst. Das «Rössli» mit seiner Crew trägt die fünfzehn Punkte zurecht. Dies bestätigte die Küche unter Ivan Capo (Teilnehmer mit der Schweizer Kochnationalmannschaft an der Kocholympiade 2024 in Stuttgart) auch bei unserem letzten Besuch. Das Angebot hat sich in den letzten Monaten nicht stark verändert. Was auf den Teller kommt, ist weiterhin von feinster Qualität, zeugt von grosser Handwerkskunst. Und das wollen wir honorieren: GaultMillau und Partner Mercedes-Benz zeichnen Ivan Capo als «Koch des Monats» aus. Er hat sein «Rössli» im Griff: Keine unangenehmen Wartezeiten auch bei vollem Haus, motivierte und fröhliche Servicecrew.

Ivan’s Caramella, Black Angus Ragout, Zwiebelncreme, Kalbsjus und Taralli crumble

Ivans Caramelle: Gefüllt mit Black-Angus-Ragout, Zwiebelcreme und Kalbsjus.

Weisses Rössli

Gemütliches Ambiente: Das «Rössli» liegt im Zürcher Enge-Quartier.

Gambero Rosso, Mandarine, Vanille, Avocado, Dill und Schwarze Oliven

Erfrischend: Gambero Rosso mit Mandarine & Vanille.

Gamberi, Caramella & Burrata. Wie eh und je stellt man sich sein Menu aus wenigen Vorspeisen und Hauptgerichten selbst zusammen. Vier Gänge sind für erfreuliche 110 Franken zu haben, mit Wein sind es 52 mehr; eine alkoholfreie Getränkebegleitung gibt es ebenfalls. Wir liessen es uns nicht nehmen, gleich alle Vorspeisen zu probieren, sprich unsere bestellten Menus so zu gestalten, dass wir alle Vorspeisen auf dem Tisch hatten. Ein perfekt auf den Punkt pochiertes Bio-Ei mit Spinat und Trüffel. Wunderbar glasig gegarte Gamberi Rossi mit erfrischender Mandarine und dezenter Vanille. Ivans Rindscaramella an Zwiebelcrème. Vegi-Parmigiana della Nonna. Burrata aus Apulien. Kürbisvariation mit Ziegenkäse und Haselnuss. So macht’s Spass!

Japanische Panna cotta, Macadamianüsse, Mandarine und Melisse

Japanisches Panna Cotta mit Macadamianüssen, Mandarine & Melisse als süsser Abschluss.

Ballontine & Schenkel. Die Hauptgänge? Das Duo vom Perlhuhn – Ballontine und kross gebratene Schenkeltranchen – an erstklassigem Jus gefiel uns ganz besonders. Der Bauch vom Thurgauer Apfelschwein, gepaart mit Wasabi, schwarzem Knoblauch und Spitzkohl ist ein Klassiker im «Weissen Rössli». Und auch der saftig gebratene Seeteufel mit wildem Broccoli und einer exzellenten, sanften Senf-Beurre-Blanc überzeugte. Einziger Flop: Die Tortelli mit Périgord-Trüffel wurden von Trüffelöl erschlagen. Einfach weglassen! Der Abschluss? Ein liebevoll zusammengestellter und in angenehmer Temperatur servierter Käseteller oder kreative Desserts.

 

www.weisses-roessli.ch