Text: GaultMillau Schweiz I Fotos: Olivia Pulver
Das kommt uns französisch vor! Willkommen in historischen Mauern, im zweitältsten Hotel der Schweiz. «La Couronne» (früher «Krone») prägt nicht nur das Stadtbild, sondern auch die lebhafte Gastronomie in Solothurn. Der Mann am Herd heisst Martin Elschner, und was er im geschichtsträchtigen Haus gleich bei der mächtigen Kathedrale serviert, kommt uns französisch vor. Nicht die schlechteste Ausgangslage für ein gediegenes Essen. Elschner gibt schon am Mittag Gas. Und abends natürlich noch etwas mehr. Grosses Bild oben: Martin Elschner, Rindstatar vom Omoso Rind.
Braten & Burger vom Luzerner Wagyu. Lunch in der «Couronne»? Da gibt es bereits für 29 CHF ein kleines Mittagsmenü, und wir entdecken auf der Karte ein paar verblüffende Gerichte: Die Alpstein-Pouletbrust und der Tagesfisch kriegen einen Cornflakes-Mantel (!), im Businesslunch gibt es knusprige Milken mit einem Orangen-Randensalat und zweierlei vom Hohenrainer Wagyu-Rind. Natürlich nicht gerade die Edelstücke, aber Braten und Burger sind eine gute Alternative. Auch ein Cordon bleu vom Luzerner Napfschwein ist im Angebot.
«Hacktätschli La Couronne». Am Abend überzeugte uns das geschichtete Randen-Chutney mit dem Schweizer Alpenzander aus Susten; dazu gibt es einen Meerrettich-Nuss-Crumble, der für Würze im schwarzen Teller sorgt. Gut ausbalanciert auch das Tatar von der geräucherten Forelle; Meerrettich und Apfel bleiben dezent im Hintergrund, um der Rande und der Forelle einen starken Auftritt zu gewähren. Der Schweizer Alpenlachs aus Lostallo ist perfekt gegart und wird mit einer schaumigen Nage von der Bouillabaisse serviert. Das «Hacktätschli La Couronne» hätten wir uns gerne etwas herzhafter gewürzt gewünscht. Dies wird jedoch durch die währschafte Rotweinsauce und durch die knusprigen Schmelzkartoffeln wieder gut gemacht.
The Place to b. Langweilig wird es in der «Couronne» nie. Der Chef serviert vom Napfschwein auch noch die geschmorten Bäggli (mit Portweinsauce und Kartoffelstampf) oder ein paar Klassiker der franzöischen Küche: Tatar mit Baguette, Rindsentrecôte Café de Paris mit Pommes Frites. Ein junges, aufmerksames Serviceteam kümmert sich um die Gäste. Schweiz und Frankreich spielen auf der Weinkarte die Hauptrollen. GaultMillau-Rating: 14 Punkte.
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.