Fotos: Adrian Bretscher
Eine Grösse der Champagne. Trotz ihrer prägenden Familiengeschichte war für Lucie Pereyre de Nonancourt nicht immer sicher, dass sie eine Karriere im Champagner-Geschäft machen wollte. Ihr Grossvater Bernard de Nonancourt gilt als eine der ganz grossen Persönlichkeiten der Champagne und hat das zwar alte, aber zuvor eher unscheinbare Haus Laurent-Perrier nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer der prominentesten Marken auf diesem besonderen Gebiet gemacht. «Mein Grossvater war ein sehr gross gewachsener, sehr lustiger Mann, den ich vor allem als Chef des Hauses Laurent-Perrier wahrgenommen habe und gar nicht so sehr als Grossvater», erinnert sich Lucie Pereyre de Nonancourt.
Champagner-Treffen in Zürich: «Executive Wirt» und Sommelier Alexander Schmidt mit Lucie Pereyre de Nonancourt (Laurent-Perrier).
Erst Psychologie, dann Champagner. Die heute 35-Jährige hat erst in Genf Psychologie studiert, bevor ihr Interesse für die Wein- und Champagner-Welt geweckt wurde. Mit einem Master in Marketing und einem WSET-Diplom (Wine & Spirit Education Trust) ist Lucie Pereyre de Nonancourt dann mit einer guten Grundlage ins Familienunternehmen Laurent-Perrier eingestiegen, und ist heute stolz darauf, die Prestige Cuvée Grand Siècle weltweit repräsentieren zu können. Deshalb ist sie auch für einen kurzen Besuch im «Lindenhofkeller» in Zürich (16 GaultMillau-Punkte) bei den beiden «Executive Wirten» Alexander Schmidt und Sebastian Rösch.
Bayrischer Krapfen: «Ausgezogene» mit Schweizer Wagyu und Grand Siècle.
«Frische, Säure, Komplexität»: Grand Siècle aus der Magnumflasche.
Frischer Start: Sebastian Röschs Tartelette mit Hamachi, Yuzu, Apfel und Kaviar.
Währschaft & prickelnd. Die modern interpretierte Wirtshausküche, für die Sebastian Rösch steht, eigne sich hervorragend, um mit Champagner kombiniert zu werden, findet Gastgeber und Sommelier Alexander Schmidt. «Die Würzigkeit und Fettigkeit der Gerichte wird gut aufgenommen von der Perlage eines Grand Siècle, während die zweite Flaschengährung mit ihren Brioche-Toastnoten den währschaften Charakter des Essens zum Ausdruck bringt», sagt der Sommelier. «Frische, Säure und Komplexität ist für uns wichtig, wenn es um Wein oder Champagner geht», so Schmidt. Zu den «Ausgezogenen» beispielsweise, eine Art frittierter Krapfenteig, den Sebastian Rösch mit Labneh und dünnen, rohen Schweizer Wagyu-Scheiben belegt, passt Laurent-Perrier Grand Siècle No. 26 perfekt.
Modern interpretierte Wirtshausküche: Chef und Mitinhaber Sebastian Rösch am Pass des «Lindenhofkeller».
Der perfekte Jahrgang. Dieser Champagner gehört zu den Innovationen, die Bernard de Nonancourt eingebracht hat, und die Laurent-Perrier bis heute von allen anderen Häusern unterscheiden. «Sein Ziel war es, mit Grand Siècle den perfekten Jahrgang zu kreieren, den es in der Champagne natürlich nie gibt», sagt seine Enkelin Lucie. Die Erfolgsformel setzt sich aus jeweils drei verschiedenen Jahrgängen zusammen, dazu kommt eine Reifezeit von mindestens zehn Jahren. Im Falle der neu lancierten Itération No 24 in der Magnumflasche mit den Jahrgängen 2004, 2006 und 2007, die jetzt auf den Markt kommt, ist die Reifezeit nochmals sechs Jahre länger als bei der Standard-Flasche. «Mein Grossvater hat verschiedene Kombinationen versucht, aber es hat sich herausgestellt, dass drei Jahrgänge die perfekte Harmonie ergeben», sagt Lucie Pereyre de Nonancourt.
Reichhaltig und elegant: Eierstich, Schwarzwurzel, konfiertes Eigelb und Perigord-Trüffel.
Passt immer: Grand Siecle No 23 & 24 von Laurent-Perrier.
Eierstich & Magnumflasche. Im «Lindenhofkeller» wird zum Grand Siècle No. 24 aus der Magnum eine ebenso reichhaltige wie elegante Kombination aus Eierstich, Schwarzwurzeln, konfiertem Eigelb und Perigord-Trüffelscheiben serviert, welche die Kombinations-Ideen von Sommelier Alexander Schmidt hervorragend in der Praxis bestätigen. Der «Executive Wirt» findet sowieso, dass es zu fast allen Gerichten einen passenden Champagner gibt: «Wenn man sich den Aufwand überlegt, der dahinter steht, die Zeit und das Mass an Handwerkskunst, das in eine Flasche investiert wird, ist das ein absolut einmaliges Produkt», findet Schmidt. Im Falle des Grand Siècle mit seinen jeweils drei Jahrgängen fasziniert den Sommelier besonders «wie unterschiedlich die Charakteristik der Jahre zum Ausdruck kommen». Für Lucie Pereyre de Nonancourt geht es um die «Kunst der richtigen Mischung» in Kombination mit der unverwechselbaren Frische, welchen diesen Champagner seit seiner Erfindung im Jahr 1959 auszeichnet.