762 Lokale. Unsere Nachbarn haben am Mittwoch jede Menge Punkte und Hauben verteilt. Der GaultMillau Österreich ist draussen. Karl und Martina Hohenlohe, die den Guide herausgeben, haben 762 Restaurants in ihrem Gastro-Führer aufgelistet. So viele waren noch nie in dem Buch – und das trotz Krisen. «Heuer haben wir elf Betriebe mit 18,5 Punkten ausgezeichnet. Das ist in Anbetracht der angespannten Situation insgesamt eine Meisterleistung der heimischen Restaurantszene», sagt Martina Hohenlohe.
Neuer 19-Punktechef. «Koch des Jahres» ist Lukas Nagl (grosses Bild oben). Er kocht im «Bootshaus» in Traunkirchen am Traunsee in Oberösterreich. Sein Lokal wird mit 18,5 und vier Hauben ausgezeichnet. «Mit dem Fokus auf den See hat es Lukas Nagl in den letzten Jahren zu wahrer Meisterschaft gebracht, wohlverdient geht dieser Award an ihn», begründen die GaultMillau-Macher das Urteil. Gute Nachricht gibt es auch für Schweizer im grenznahen Gebiet. Benjamin Parth, der im «Stüva» in Ischgl kocht, wird neu mit fünf Hauben ausgezeichnet – das entspricht 19 GaultMillau-Punkten. Der sympathische Tiroler war vor einigen Jahren bereits «Koch des Jahres».
Auffallend ist: Der GaultMillau Österreich zeichnet viele Frauen aus. Die «Newcomerin des Jahres» ist Parvin Razavi. Die Perserin kocht in Wien eine moderne Küche mit Fokus aufs Gemüse. Lisa Krispl ist die «Patissière des Jahres». Sie fertigt ihre Desserkreationen nicht in einem Restaurant oder Hotel, sondern auf dem Weingut Krispel in Straden. Und Hedi Klinger vom Gasthof Klinger in Gaspoltshofen wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Ihre Frittatensuppe (Flädli) galt lange als die beste ganz Österreichs. 2022 hat sie den Betrieb geschlossen.