Text: Kathia Baltisberger
Essen für den guten Zweck. Der Krieg in der Ukraine hält die Welt in Atem. Das Schicksal der ukrainischen Bevölkerung lässt keinen kalt. Gleichzeitig herrscht ein Gefühl der Ohnmacht und ein Bedürfnis, irgendetwas zu tun. Deshalb haben sich zehn Starchefs und mehrere Produzenten zusammengeschlossen und veranstalten einen «Lunch for Peace» auf dem Bürkliplatz in Zürich. Es gibt Food-Stände, an denen die Köche Mittagessen servieren. Der Erlös wird zu 100 Prozent dem Schweizerischen Roten Kreuz gespendet.
Grosses Bild oben: Zineb Hattab, Markus Stöckle, Elif Oskan und Sven Wassmer (v.l.).
Zehn Starchefs. Mit von der Partie sind Elif Oskan («Gül», Zürich) und ihr Partner Markus Stöckle («Rosi», Zürich). Stefan Heilemann vom «Widder» Zürich und Laurent Eperon vom «Baur au Lac» machen genauso mit wie Marius Frehner «Gamper». Auch David Heimer («Josef» Zürich), Beni Landolt («Kin» Zürich) und Zineb Hattab («Kle», Zürich) liessen sich nicht zweimal bitten. Nicht nur Zürcher Restaurants machen mit. Sven Wassmer reist extra aus Bad Ragaz an, Dominik Hartmann («Magdalena») aus Rickenbach im Kanton Schwyz. Smith & Smith und Weindepot sorgen für eine coole Weinauswahl, Jens Jung alias «John Baker» liefert die Desserts.
Er muss nur über die Strasse: Laurent Eperon vom Restaurant Pavillon im Baur au Lac.
Dominik Hartmann vom «Magdalena» bringt ein Vegi-Gericht mit: Blumenkohl, Zitrone und Brunnenkresse.
David Heimer («Josef», Zürich) bringt Risotto mit Stör.
Ohnmachtsgefühl. Organisiert haben den Spenden-Event Fanny Eisl und Ursina Widmer, die zum Beispiel während des Lockdowns «Auswärts daheim» mitorganisierten. «Aktuell herrscht einfach so eine Ohnmacht und wir hatten das Gefühl, wir müssen etwas machen», sagt Ursina Widmer zum Hintergrund der Aktion. Dank ihrem guten Netzwerk setzte sich das «Lineup» in kürzester Zeit zusammen, alle waren sofort begeistert.
Alles auf eigene Kosten. Das Ganze funktioniert, weil jeder, der involviert ist, unentgeltlich arbeitet. Die Köche bringen alle Gerichte auf eigene Rechnung. Unterstützt wird die Aktion von der Bianchi AG und Marinello. Miele stellt die Geräte zur Verfügung, Pacovis das Einweggeschirr. Sämtliche Kosten wie Personal oder Transport, die hier anfallen, gehen zu Lasten der jeweiligen Firma. Die Stadt Zürich hat den Veranstalterinnen den Bürkliplatz unkompliziert an einem Samstag zur Verfügung gestellt. Für sämtliche Beteiligten gilt ein Werbeverbot an diesem Tag.
Beni Landolt kocht eigentlich im «Kin», am 26.3. ist seine «Küche» auf dem Bürkliplatz.
Stefan Heilemann macht für «Lunch for Peace» eine Hummerbisque.
Marius Frehner kocht ein ukrainisches Gericht: Banush.
Die Vorbereitungen laufen. Stefan Heilemann bringt eine Hummerbisque mit Scampi, Zizi Hattab macht eine vegane Harira: eine Suppe aus Linsen und Kichererbsen. Marius kocht Banush, ein ukrainisches Gericht aus Mais, Schweinefleisch und Pilzen. David Heimer bringt Zitrusrisotto mit Stör und Dominik Hartmann Blumenkohl mit Zitrone und Brunnenkresse. Jeder Teller kostet 23 Franken, jedes Glas Wein 7 Franken - das Ziel ist aber, dass jeder Gourmet für seine Gerichte noch eine Spende obendrauf gibt. Bezahlt wird direkt via Twint auf das Spendenkonto des SRK oder man erwirbt Jetons beim SRK. «Jeder Rappen geht vollumfänglich ans SRK und wird für die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in der Ukraine eingesetzt, aber auch für die Geflüchteten, welche die Ukraine verlassen haben.»
>> «Lunch vor Peace» findet am 26. März 2022 von 12 bis 16 Uhr auf dem Bürkliplatz in Zürich statt.
Fotos: Olivia Pulver, Pascal Grob, Thomas Buchwalder, Nik Hunger
