Text: Urs Heller | Fotos: Digitale Massarbeit
Food & Fun auf drei Etagen. Die Küchenparty im «Magdalena» ist bereits nach der zweiten Auflage Kult: Die «Drei vom Magdalena», Dominik Hartmann, Adriana Hartmann (im wallenden Gewand) und Marco Appert, wissen genau, was es zum Erfolg braucht: Gute Laune, guten Sound – und befreundete Köche, die an den V-Zug-Foodstationen Vollgas geben. Kein Wunder, war die Kitchenparty innert 24 Stunden ausverkauft. Wer ein Ticket ergatterte, wurde verwöhnt. Auf drei Etagen. Mit raffinierten (Löffel-) Gerichten. Und zuletzt auch noch von Liz Östreich («Igniv», Bad Ragaz). Sie baute einen unglaublichen Candystore auf, mit Zimtknoten, Pain au chocolat und Friandises im Dutzend. «Liz hat dafür zwei Wochen lang hart gearbeitet», verriet ihr Chef Joël Ellenberger. Auch der Mitternachtssnack war heiss begehrt: «Pasta al ragù» aus der Zürcher Lupo-Bar, GaultMillaus «POP-Restaurant des Jahres». Die Jungs präsentierten auch den Cocktail des Abends: «Future Martini», ein Espresso-Martini, komplett durchsichtig! Grosses Bild oben: Gruppenbild mit Köchen, ready for the Party!
Der Star aus München: Max Natmessnig. Dominik Hartmann: «Ich schrieb ihn einfach mal an, und er sagte zu.»
Eine E-Mail nach München. Dominik Hartmann ist gut vernetzt in der Szene. Also fiel es ihm leicht, seine Kumpels für die Kitchenparty zu buchen. Aber wie kriegt man einen Star wie den Münchner Max Natmessnig («Alois», Dallmayer) in den Schwyzer Talkessel? Hartmann: «Max war mal bei uns zu Gast. Also haben wir ihn angeschrieben. Und jetzt ist er da.» Der gebürtige Wiener, Österreichs «Koch des Jahres 2022», ausgebildet bei Sergio Herman und Dani Humm, rückte mit einem ziemlich raffinierten Gericht an: Dünn geschnittener Tintenfisch, Ayo Blanco.
Der Star aus Bad Ragaz: Sven Wassmer.
Svens Signature Dish: Saibling aus dem Val Lumnezia.
Gastgeberin im wallenden Gewand: Adriana Hartmann.
Svens Saibling, Silvios Gnocchi. An der Station daneben ein Star aus der Schweiz: Sven Wassmer (drei Sterne und 18 Punkte im «Memories» Bad Ragaz). Er bereitete konzentriert seinen Signature Dish zu: Saibling aus dem Val Lumnezia, gebrannter Sennenrahm, Tannensprösslinge. Ein Gericht, dass sich wohl ewig auf seiner Karte hält. Fischer Curdin Capeder liefert dafür zuverlässig 120 Saiblinge pro Woche ins Grand Resort Bad Ragaz. Löffelgericht des Tages? Gnocchi, mit Kastanie und brauner Butter von Silvio Germann, der gerade mit seinem Restaurant «Mammertsberg» am Bodensee durchstartet.
Er will weltbester Jungkoch werden: Raul Garcia.
Das Hammergericht aus Vitznau: Jakobsmuscheln, Yuzu-Kosho Beurre blanc.
Er scheute keinen Aufwand: Patrick Mahler, Parkhotel Vitznau.
Patrick Mahler & seine «zweite Gehirnhälfte». Aufwändigstes Gericht an der Kitchenparty: Die dünn aufgeschnittene Jakobsmuschel mit weissem Spargel, Yuzu-Kosho Beurre blanc und Kaviar von Patrick Mahler (18 Punkte im Park Hotel Vitznau). Acht Handgriffe pro Portion, Umami-Bombe in der kleinen Schale! An Mahlers Seite Raul Garcia, erst 21 Jahre jung, im harten Training für das «S.Pellegrino Young Chef»-Finale im Oktober in Mailand. Mahler über seinen Souschef: «Er ist unglaublich fokussiert und smart. Meine zweite Gehirnhälfte!»
Igelstachelbart! Alessandro Scaccia (Klé), Pascal Grob (GaultMillau).
Sommergericht: Gurke & Tzaziki-Espuma von Fabian Fuchs.
Der Nachbar zu Gast: Christian Vogel vom «Birdys» in Brunnen.
Die grüne Fraktion im Foodtruck. Das «Magdalena» steht für Vegi-Küche, also fehlten die grünen Gerichte natürlich nicht an der Party. Vegetarier und Veganer standen vor dem V-Zug-Foodtruck Schlange: Gastgeber Dominik Hartmann kombinierte Karotte, Sanddorn und Kimchi. Alessandro Scaccia vom «Klé» in Zürich begeisterte mit einem ganz besonderen Pilz: Igelstachelbart, zottelig wie eine Löwenmähne und sehr gesund; karamellisierte Zwiebelcreme und hausgemachte Ponzu gab’s dazu. Timo Fritsche vom «Oz» in Fürstenau GR pflückte Rhabarber, Mangold und Sellerie aus Andreas Caminadas Schlossgarten. Grossartig! Noch zwei können vegi sehr gut: Fabian Fuchs aus der «Neuen Taverne» in Zürich: Gurke, Tzaziki Espuma, Dill, Cashew. Und Christian Vogel («Birdys», Brunnen SZ): Wassermelone, Petersilienwurzel & Basilikum. Zwei perfekte Sommergerichte.
Dreamteam: Ines Triebenbacher & Daniel Zeindlhofer, Igniv Zürich.
Dreamteam: Elif Oskan (Gül) & Markus Stöckle (Rosi), Zürich.
Dreamteam: Pâtissier Jonathan Pichler, Partnerin Nadine (Magdalena).
«Kann man diese Döner-Sauce kaufen?» Und die «Fleisch-Fraktion»? Christian Kuchler («Schäfli», Wigoltingen TG) führte sie an, präsentierte ein Gericht für Fortgeschrittene. Lauwarmer Kalbskopf, mit einer raffinierten Tomaten-Kapern-Vinaigrette. Daniel Zeindlhofer servierte Schweinenacken: «Gebeizt, gespitzt, geklärt, geräuchert, glasiert, grilliert und mit viel Liebe zubereitet», lachte der Chef vom «Igniv Zürich». Sensationell die Döner-Sauce aus dem Presssack dazu. «Kann man die kaufen?» fragte ein Gast begeistert. Daniels Partnerin Ines Triebenbacher überliess ihr Baby den Grosseltern und führte charmant die Champagner-Bar. Ihr erster Assistent: Caminadas Star-Sommelier Marco Franzelin, erst auf den zweiten Blick zu identifizieren: Auf Schloss Schauenstein ist er immer in feinem Tuch unterwegs, an der Kitchenparty in T-Shirt und kurzen Hosen.
Treffpunkt V-Zug-Foodtruck: Gastgeber Dominik Hartmann (r.), GaultMillau-Blogger Noah Bachofen.
Bis die Glasscheiben bebten. Das «Magdalena» spielte den Heimvorteil aus. Die hauseigene Bäckerei begeisterte mit Magdibrot, Sauerteig und Baguette, auch der begabte Pâtissier Jonathan Pichler war im Line-up. Stand der Dinge am späten Abend: Die Schlange vor Jonathans Station (Rhabarber, Walnuss, Sauerampfer) wurde immer länger, der DJ immer lauter – bis im «Magdalena» die Glasscheiben bebten. In Party-Laune auch das Zürcher Power-Couple Elif Oskan und Markus Stöckle. Sie sorgten für «good food» und «good mood». «Gül»-Chefin Elif ist mittlerweile ein TV-Star: Jurorin bei «Master Chef», smarte Interviewpartnerin bei «Gredig direkt».
