«Mailand ist erwacht». 1993 war Schluss. Der legendäre Gualtiero Marchesi verliess Mailand, seither war die stolze Stadt ohne Dreisterne-Restaurant. Jetzt bricht ein Vertreter der neuen Generation den Bann: Enrico Bartolini, 40 Jahre jung, Gastgeber im «al Mudec» im dritten Stock des «Palazzo della Cultura». Enrico ist Kult in bella Italia. Sie nennen ihn den «Pirlo der Pfannen»! Bartolini: «Mailand ist nach der Expo erwacht. Die Stadt war noch nie so schön und so lebhaft.»
«Besser als meine Nonna». Enrico Bartolini hat ein einfaches Erfolgsrezept: «Ich will einfach noch besser kochen als meine Nonna.» Und: er weiss, dass heutzutage nur Teamwork den Erfolg bringt: «Ich versuche jeden Morgen, meine Brigade zu motivieren.» Apropos Morgen: Joggen gehört fix in Enricos Tagesprogramm. Die Stars von heute sind topfit. Bartolini, der Chef an vielen Fronten, hat noch einen zweiten Grund zum Feiern: Zweiter Stern für seine Venedig-Filiale («Glam» im Palazzo Venart).
Fratelli Cerea & Norbert Niederkofler. Bartolini ist der elfte Dreisterne-Koch Italiens, die zehn anderen konnten die Höchstnote verteidigen. Die Fratelli Cerea aus Brusaporto bei Bergamo etwa, die ja im Winter auch im «Carlton» St. Moritz kochen («Da Vittorio», 18 GaultMillau-Punkte). Norbert Niederkofler, der «König» des Südtirols («St. Hubertus», San Cassiano). Und natürlich auch Heinz Beck, der Altmeister aus dem «Cavalieri Hilton» in Rom. Der Michelin zeichnete in Italien 33 Restaurants neu mit einem Stern aus.