«Menu 1 to 6»: Foodevent der jungen Wilden

Geheimniskrämerei. Im Mai wird es in Zürich wild. Neun Gastköche aus aller Welt reisen an und kochen mit den jungen Lokalmatadoren. «Menu 1 to 6» heisst der Event. Sechs Zürcher Chefs stellen ihre Küchen zur Verfügung. Zusammen mit einem von sechs ausländischen Teams kochen sie an zwei Abenden. Wer mit wem und in welcher Küche kocht? Strenggeheim! «Die Gäste erfahren rund zwei Wochen vorher in welchem Restaurant sie essen und erst am Abend selbst, wer eigentlich für sie kocht», erklärt Patrick Schindler, Organisator des Events und Mitinhaber der «Bauernschänke».

Rochade. Alleine die Zürcher Chefs sind vielversprechend: Fabian Fuchs («EquiTable», 17 Punkte), Nenad Mlinarevic («Bauernschänke», 15 Punkte), Markus Stöckle («Rosi», 15 Punkte), Marius Frehner («Gamper», 14 Punkte), Carlos Navarro («Rechberg», 14 Punkte) und Beni Landolt. Letzterer kocht seit letztem Jahr im «Kin» eine asiatisch inspirierte Küche, die Eingang in die Liste von GaultMillau Pop fand. Während die Chefs ausfliegen und sich in der Küche eines anderen zurechtfinden müssen, bleibt der Rest des Küchenteams «zu Hause» und hilft den Gastköchen.

London & New York. Die neun Gastköche kommen von drei Kontinenten: Europa, Nordamerika und Australien. James Lowe vom «Lyle’s» spielt mit seiner regionalen britischen Küche quasi in der Premier League. «Für mich ist er einer der besten Köche weltweit. In den nächsten fünf Jahren wird er ganz oben angekommen sein», schwärmt Schindler. Die Jungs vom «Contra», Fabian von Hauske und Jeremiah Stone, sind zurzeit die Stars der New Yorker Szene. Einen Stern gibts für ihre Küche vom Guide Michelin. «Nachdem klar war, dass die zwei mitmachen, waren viele andere auch gleich an Bord», sagt Schindler.
 

«Enfants terribles». Einen Sternenregen wird es in Zürich aber nicht geben. Eine bewusste Entscheidung. Food Festivals auf 2- und 3-Sterne-Niveau gibt es bereits in Zürich. «Ich möchte, dass der Event für alle zugänglich ist.» Und trotzdem haben die Gastköche viel Erfahrung im Topsegment. Daniela Soto-Innes ist Küchenchefin im «Cosme», das sie zusammen mit Enrique Olvera («Pujol», Mexico-Stadt) aufgebaut hat. Die «Healthy Boy Band» ist ein Kochkollektiv aus Österreich bestehend aus Philip Rachinger, Lukas Mraz und Felix Schellhorn. Alle drei kommen aus Familien mit Gastrobetrieben. Mraz ist der Sohn von «Koch des Jahres 2018» Markus Mraz. Philip, Lukas und Felix sind die «enfants terribles» der österreichischen Kochszene. Und so kündigen sie sich auch an: «Schweizer, versteckt euer Geld. Sonst räuchern wir Tauben damit», liessen sie auf Instagram verlauten. 

Weite Reise. Seit etwas mehr als einem Jahr führt der Koreaner Esu Lee das «C.A.M.» in Paris. Die Zen-Nonne Jeong Kwan ist seine Mentorin und Starchef Alain Ducasse ist Stammgast bei ihm. Lee kennt Zürich auch bereits, er kochte schon bei Beni Landolt im «Kin». Der letzte im Bunde hat die längste Anreise: Dave Verheul reist aus Melbourne an. Er betreibt dort das «Embla», eine unkomplizierte Weinbar, wo man auch gutes, bodenständiges Essen bekommt. «Melbourne ist eine pulsierende Food-Stadt, ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und international sehr interessant», erklärt Schindler seine Wahl.

All inclusive. Die Auslosung der Kombinationen wurde zufällig getroffen. «Die Zürcher wollten natürlich alle mit Daniela Soto-Innes kochen», sagt Schindler und lacht. Was die Teams am Ende kochen, ist ihnen überlassen. Ob klassisches Menü oder Sharing-Konzept, das ist offen. Mindestens sechs Gerichte müssen es sein. Wenn man das Ticket hat, muss man sich um nichts mehr kümmern. Essen, Wein, Wasser, Kaffee ist alles in den 330 Franken inbegriffen. Am Ende treffen sich alle noch zur Afterparty im Widder Hotel, wo die Chefs gemeinsam den allerletzten Gang servieren. 

>> «Menu 1 to 6» findet am 10. und 11. Mai 2019 in verschiedenen Zürcher Restaurants statt. Tickets gibt es unter: 
www.menu1-6.com