Text: Elsbeth Hobmeier, Fotos: Anders Stoos
Hier wäre man gerne Kuh. Den ganzen Tag auf der Weide, den ganzen Tag nur saftiges Gras fressen, bis zu 100 Kilo am Tag, dafür kein Soja, keine wachstumsfördernden Zusatzstoffe, keine gentechnisch veränderten Futtermittel. Mütter und Kälbchen immer gemeinsam, ringsrum die ganze Herde als eine gute Gemeinschaft. Ja, müsste man sein Leben als Kuh verbringen, dann bitte als Black Angus bei der Familie Held im Emmental, die ihren Hof nach den Anbaurichtlinien von IP-Suisse bewirtschaftet. Freudig trotten dreissig glänzend schwarze, massige Tiere über die frisch eingezäunte Wiese auf der Neuegg oberhalb Sumiswald, rupfen hier ein paar Blättchen ab und dort ein Büschel Gräser. Und wenn ein Kälbchen Hunger anmeldet, hält die Mama schön still und lässt es am Euter saugen. Eine wahre Idylle.
Ein Top-Produkt. «Es ist das nachhaltigste Fleisch, das ich in der Schweiz finden kann. Und zudem wunderbar zart und fein marmoriert», bestätigt Markus Arnold, der Koch-Star der jungen Berner Szene. In seinem Restaurant Steinhalle am Helvetiaplatz (16 GaultMillau-Punkte) arbeitet er regelmässig mit Swiss Black Angus und ist begeistert von der hohen Qualität. Im Mittagsmenü fehlt das Tatar aus der Angus-Nuss nie, im Abendmenü gibt es je beispielsweise ein Entrecôte, auf Holzkohle grilliert, «aussen mit einer würzigen Kruste, innen noch bleu», sagt er. «Die Kette Tier-Bauer-Metzger muss stimmen, dann haben wir ein absolutes Top-Produkt», sagt Markus Arnold. Für ihn müsse ein Produkt nicht «ums Verrecke» regional sein, er lege vor allem Wert auf höchste Qualität - und aufs Tierwohl. Bei Swiss Black Angus finde er beide Ansprüche bestätigt, erklärt der Chef der «Steinhalle», der auch das «Mama’s» mit Momos am Berner Loebegge führt und als Initiant des Stärnemärit einen Kult-Treffpunkt geschaffen hat.
Der Pionier im Emmental. Seit Jahrhunderten bewirtschaftet die Familie Held die Neuegg im Emmental. Ueli Held und seine Frau Christine waren die ersten Schweizer Bauern, welche 1993 das Trekking mit Lamas anboten, früh - nämlich vor über zwanzig Jahren - stellten sie von der Milchwirtschaft auf die Mutterkuhhaltung um. «Mutterkühe hiess für uns auch Umstellung auf Angus als legendäre Rasse für die schonende Nutzung unserer Weiden - denn Gras haben wir hier in der Voralpenzone genügend», erklärt der Landwirt. Am Anfang habe er einige Anfeindungen und böse Kommentare von Kollegen anhören müssen, aber heute habe sich das gelegt und immer mehr Bauern folgen dem Beispiel von Ueli Held.
«Ein Produkt für die gehobene Gastronomie.» Natürlich endet das Leben auch dieser Angus-Rinder (von Natur aus hornlos) irgendwann beim Metzger. Aber es ist ein schöneres Leben als angebunden in einem Stall. Bei Swiss Black Angus von IP-Suisse und ihrem Programm geht es um Tierwohl, um eine nachhaltige Produktion, um Biodiversität und um Rückverfolgbarkeit, wie Daniel Niklaus als Vertreter der Organisation erklärt. Zehn Monate lang bleibt das Kalb bei der Mutter, dann kommt es in in eine Herde, bis im Alter von 18 Monaten entschieden wird, ob es demnächst auf dem Teller landet oder aber als Mutterkuh der weiteren Aufzucht dient. «Ein ideales Produkt für die gehobene Gastronomie, bei der neben der Qualität auch die Nachhaltigkeit wichtig ist», sagt Niklaus. Findet auch Starchef Markus Arnold.