Test: Urs Heller | Fotos: Sedrik Nemeth
Bernard Ravet nochmals am Herd. Dabei hatte alles so schön begonnen: Bernard Ravet band sich nach der Schliessung seines 19-Punktrestaurants in Vufflens-le-Château VD nochmals die Kochschürze um, half seiner Tochter Nathalie in Crans bei einem Neustart: «L’Oenothèque Gourmande Ravet» hiess das sympathische kleine Restaurant etwas ausserhalb der Station, und Ravet-Fans kriegten, was sie sonst arg vermisst hätten: Bernards fantastische Foie gras beispielsweise. Auch andere Gerichte überzeugten: Der Alpenzander mit Bärlauch-Flan, das Rückenfilet vom Reh mit weisser Tessiner Polenta. Nathalie Ravet entkorkte aus dem gewaltigen Keller den passenden Wein dazu. Dafür gab’s 14 Punkte vom GaultMillau. Grosses Bild oben: Die Ravets in Crans, v.l. Nicolas, Nathalie, Leo, Bernard und Ruth.
«Das Projekt rechnet sich nicht.» Kann man mit diesem Konzept eine schwarze Null erreichen? «Nein», stellt Familienoberhaupt Bernard Ravet jetzt fest, «wir haben an dieses Projekt geglaubt, Tochter und Schwiegersohn mit allen Kräften unterstützt. Aber es rechnet sich nicht. Crans ist nicht Zermatt und nicht St. Moritz. Deshalb haben wir beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen.» Die Situation nach dem 31. März: Nathalie denkt über ein neues Projekt nach. Ihr Mann Nicolas kocht künftig für eine Stiftung. Sohn Guy, Präsident der Grandes Tables Suisse, hat in Vevey seine Herausforderung gefunden (Executive Chef im Grandhotel «Du Lac», 17 Punkte). Die jüngere Tochter Isabelle ist «Ambassadrice des Truffes» im Kanton Waadt. Und Ruth & Bernard Ravet? Die gönnen sich jetzt mal die wohlverdiente Ruhe.