Text: Elsbeth Hobmeier Foto: Hans-Peter Siffert

Unheimlich cool. Als Praktikantin im australischen Weingebiet Margaret River begegnete Susi Steiger-Wehrli erstmals bewusst dem Sauvignon blanc. Sie war fasziniert von den vielen Facetten, die dieser Wein je nach Terroir zeigen kann. Ein Eindruck, der sich auf Reisen durch die europäischen Weinregionen festigte - und sie im Vorhaben bestätigte, diese Traube, die sie «unheimlich cool» findet, auch zuhause im aargauischen Küttigen anzubauen. Das Resultat gibt ihr recht: Wehrlis Sauvignon blanc wächst auf Muschelkalk und Eisenerz und verblüfft durch seine vielfältigen Aromen.

 

Dritte Generation. Seit Jahrzehnten hat der Name Wehrli in der Aargauer Weinszene einen guten Klang. Die Grosseltern gründeten den Betrieb, Peter und Marlise Wehrli bauten immer weiter aus, ihre Zwillingskinder übernahmen: Sohn Rolf betreut den technischen Bereich, Tochter Susi wurde Winzerin und sammelte Erfahrungen in Australien, Südfrankreich, Burgund, Bündner Herrschaft und Westschweiz. Ihr Mann Franz Steiger, der in der Spitzengastronomie tätig war und später noch eine Winzerlehre absolvierte, fügte zusätzliche Anregungen ein. «Mit seiner filigranen Sensorik brachte er mir ein unglaubliches Wissen über Aromen und Bodencharaktere bei», sagt sie.

 

Limit heisst limitiert. Sie beide hätten unendlich lang gepröbelt und degustiert, bis die neue «Limit»-Linie ihren Wünschen entsprach, erzählt Susi Steiger-Wehrli. Dieser Wein kommt nur alle zwei Jahre auf den Markt und kann entweder eine Cuvée oder eine reinsortige Abfüllung sein. Zum Beispiel der Limit 1291, von dem genau 1291 Flaschen abgefüllt wurden: Er ist aus Pinot noir, Zweigelt, Merlot und Malbec komponiert - den hierzulande immer noch etwas exotischen Malbec pflanzte bereits Vater Wehrli an. Tochter Susi scheint die Experimentierfreude geerbt zu haben - die Gault-Millau-Jury honoriert dies mit dem Titel «Rookie des Jahres 2020».

 

 

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Susi Steiger-Wehrli
Wehrli Weinbau
5024 Küttigen

www.wehrli-weinbau.ch