Text: Urs Heller
# «Alex» Thalwil: Chef Michael Schuler geht
Eigentlich sollte Jungstar Michael Schuler für «The Living Circle» ein neues Konzept umsetzen: «Casual Fine Dining» statt Sterne-Küche. Aber der Stachel sitzt zu tief: Weil das Experiment «Aqua – das kleinste Gourmetrestaurant der Schweiz» abgebrochen wurde, wirft der Chef hin. Er kocht noch bis Ende Februar, scoutet dann den Markt. Das «Alex Lake Zurich» sucht einen neuen Chef. Und wohl auch ein neues Konzept. Schuler war jahrelang die Nummer 2 bei 18-Punktechef Stefan Heilemann im «Widder Zürich» und GaultMillaus «Entdeckung des Jahres 2023». Grosses Bild oben, v.l. Tim Weiland, Raul Garcia, Michael Schuler.
# «Widder» Zürich: Tino Staub steigt auf
Neuer Chef im Mutterhaus: Tino Staub wird zum «Regional Executive Chef» befördert. CEO Marco Zanolari: «Tino verantwortet die kulinarische Exzellenz und Küchenstrategie im City & Lake-Resort.» Der Luzerner kennt sich aus in den verschiedenen Küchen der Gruppe, er hat bereits im «Widder» und auch im «Alex» Thalwil gekocht, ist seit 15 Jahren im Haus. Im «Storchen» steigt ein grosser Chef aus: Fredi Nussbaum, eine Legende in der Zürcher Szene, tritt nach 31 (!) Jahren in der Company in den wohlverdienten Ruhestand.
# Raul Garcia kocht jetzt im «Geranium»
Schlechte Nachrichten für das Park Hotel Vitznau: 18-Punktechef Patrick Mahler muss seinen besten Mann ziehen lassen. Raul Garcia orientiert sich nach dem S. Pellegrino Young Master-Finale in Mailand neu, fliegt nach Kopenhagen: Stage im «Geranium», gemäss «The World’s 50Best» momentan gerade das beste Restaurant der Welt! Rasmus Kofoed kümmert sich in Kopenhagen um den 1,98m-Mann aus der Schweiz. Kofoed ernährt sich vegan, ist Marathonläufer, verzichtet in seiner Küche auf Fleisch, nicht aber auf Fisch und Meeresfrüchte. Und danach? Offen für Neues!
# «Fritz Luzern»: Neue Bar für POP-König Christian Gujan
GaultMillau und American Express zeichneten das «Glou Glou» in Luzern und Mastermind Christian Gujan als «POP des Jahres» aus. 100 Gäste aus der Szene applaudierten. Das kleine Restaurant beim Helvetiagärtli begeistert mit kleiner, feiner Karte und coolen Drinks. Jetzt plant Gujan den nächsten Coup: Er eröffnet mit seinen Partnern Corinne Husmann und Robert Zupan die Bar «Fritz», will «Mid-Century Vibes» in die wenig noble Baselstrasse bringen. «Eine Hommage an vergangene Zeiten und eine Ode an die moderne Gastfreundschaft», sagt der Trendsetter. Seinem Konzept bleibt er treu: Wohnzimmer-Atmosphäre, klassische und auch vergessene Cocktails («Prince of Wales»), handverlesene Weine. Und natürlich auch etwas zum Essen: Currywurst, Fritto misto, Fleischkäse-Brötli.
# Zermatt: Das «Myoko» zieht um. «Schönegg»-News
Saisonstart in Zermatt, mit einer kleinen Überraschung: Das japanische Restaurant «Myoko» (13 GaultMillau-Punkte) zieht um! Neue Adresse: «Schweizerhof», das trendige Viersterne-Hotel (gehört zur Reybier-Gruppe). Chef Ito Tomoki macht den Wechsel mit, auch das Konzept bleibt unverändert: Sushi & Teppanyaki. Im gleichen Haus: Das «La Muña» mit seiner japanisch-peruanischen Küche. Am alten Myoko-Standort gibt’s Klamotten statt Küche: Die Edelmarke Loro Piano übernimmt. Neues aus «Schönegg» über dem Dorf: Sebastian Metry führt das Relais & Châteaux-Chalet jetzt zusammen mit seiner Partnerin Line Février, seine Schwester Anna leitet neu das «National».
# Gstaad: Tim Weiland wird «Alpina»-Verwaltungsrat
Noch einen Winter, dann verabschiedet sich General Manager Tim Weiland von der Führung des Swiss Deluxe Hotels «The Alpina». Nicht durch die Hintertüre, sondern im Lift nach oben: Die Besitzer bedanken sich für seine hervorragende Performance und wählen ihn 2024 in den Verwaltungsrat. Nachfolgerin? Die Bernerin Nadine Friedli, seit 2021 die Nummer 2 im noblen Haus. Der wichtigste Mann bleibt an Bord: Executive Chef Martin Göschel (18 Punkte im «Sommet»). Er bespielt mittags zum dritten Mal «The Offcut Food Truck», ein Pop-up auf der Piste, wieder auf dem «Vorderen Eggli». Serviert werden raffinierte Gerichte, die aus Zutaten zubereitet werden, die in der Hotelküche übrigbleiben: Casarecce (Pasta di Pane), Teigwarensalat alla Crudaiola. Neu gibt’s im «The Alpina» auch zwei neue Residenzen für Superreiche, mit fünf Schlafzimmern, Outdoor-Whirlpool und einem Maximum an Privatsphäre (eigener Lift). Preis pro Woche: 245’000 bis 336’000 CHF. Das ist kein Druckfehler.
Fotos: Handout, hurrah.ch, Melanie Uhkoetter, Pascal Gertschen, Steven Kohl, Thomas Buchwalder