Text: Urs Heller I Fotos: Thomas Buchwalder
Entweder - oder. Und immer gut! Chef Markus Karle und Gastgeberin Carmen Thommen mögen ihre (Stamm-)Gäste. Das zeigt sich beim Mittagslunch, der von Mittwoch bis Freitag serviert wird. Da steht man vor der Qual der Wahl: Salat auf Randencarpaccio oder Eierschwämmli-Schaumsuppe zum Start? Seeforellenfilet an Meilener Verjus-Beurre blanc oder Kalbsplätzli an Zitronenrahmsauce auf Champignon-Risotto? Das Dessert ist dann wieder für alle gleich: Nektarinensalat mit Krokant und Zitronensorbet. Was die Gäste auch schätzen: Das «Seeli» ist auch sonntags geöffnet, von 11 bis 16 Uhr. Auch das ist nicht mehr selbstverständlich heute.
Regional! Felchen aus dem Zürisee mit Risotto, gibt es zum Glück regelmässig!
Auf ihn ist Verlass: Berufsfischer Stefan Zehnder liefert jeden Morgen seinen Fang aus dem Zürisee.
«Seeli»-Klassiker aus dem Meer: Thunfisch-Carpaccio von Chef Karle.
Der Deal mit dem Fischer vom Zürisee. Wichtigster Verbündeter des Hauses: Berufsfischer Stefan Zehnder, der nachts rausfährt auf den Zürisee und seinen Fang am nächsten Morgen pünktlich in der Küche abliefert. Auf Stefan ist Verlass: «Hecht und Felchen hat er immer. Mit den Egli ist es deutlich schwieriger». Weiss der Chef. Beim Hecht hat Karle einen Trick: er verpackt ihn gebacken in einen wunderbaren Weinteig. Die Egli liegen auf einem feinen Risotto.
Das Meer am See. Fangfrischer Fisch aus dem See – das ist im «Seeli» nur die halbe Wahrheit. Das Beste aus den Weltmeeren kriegt man auch: Austern Fines de Claires No. 2 mit Pumpernickel und Ponzusauce. Luftgetrocknetes Filet vom roten Tuna. Thunfisch-Carpaccio mit Zitrone, Olivenöl und Wasabi. Oder gleich eine ganze Fisch- und Meerfrüchteplatte, gebraten und frittiert, mit Fenchelrisotto.
Hier werden alle glücklich: Das «Seeli» ist eine Adresse für Fischspezialitäten. Vegan und Fleisch gibt es auch.
The Place to b.: Das «Seeli» im alten Riegelhaus holt auf Anhieb 14 Punkte.
The Place to b. Im «Seeli» fühlen sich alle wohl. Fischliebhaber ohnehin, aber auch Veganer (Artischocken-Hummus mit Eierschwämmli) und Fleischfreaks; letztere kriegen ein Limousin-Rindsfilet aus der Zürisee-Region. Bleibt eigentlich nur eine Frage: Wie kann eine so kleine Küchenbrigade eine so grosse Karte auflegen und einen beeindruckend guten Job machen? Die Antwort kennt nur Chef Karle. GaultMillau-Rating: auf Anhieb 14 Punkte!
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.