Lukullische Weinprobe. «Das Schlossambiente wird perfekt sein», verspricht Bernadette Lisibach. Die Starchefin, die in der «Neuen Blumenau» in Lömmenschwil mit 17 Punkten ausgezeichnet ist, spricht über den wohl aussergewöhnlichsten Anlass, für den sie dieses Jahr am Herd stehen wird: die sogenannte «lukullische Weinprobe» am 1. September im Barockschloss von Hauptwil-Gottshaus (TG). Die Idee dazu hatte der Schlossherr höchstpersönlich: Markus Graf von Matuschka, Freiherr von Greiffenclau, wie der adlige Gastgeber des Anlasses heisst. Wie kam es zur Zusammenarbeit? «Er ist einer unserer Stammgäste. Und wir schätzen einander sehr», sagt «Lisi».
Der Graf lobt die charmante Handschrift Lisis. Über das Menü des Abends hat sich Küchenchefin und Jeunes-Restaurateurs-Mitglied Lisibach bereits den Kopf zerbrochen: Es soll mit gebeizten Streifen vom Bodensee-Saibling starten, die von gelierter Tomatenessenz, Champignons und roten Zwiebeln begleitet werden. Darauf wird eine «Potage Henry XIV» aufgetragen, die gemäss Lisibach in der Zeit ihrer Erfindung in Frankreich das absolute Nonplusultra gewesen sei. Es folgt eine pochierte Brust vom Ribelmaispoulet mit regionalem Mais in verschiedenen Texturen. Freut sich der Schlossherr über die Menüfolge? «Bernadette Lisibach beherrscht die Grundtechniken, das wird gut. Doch mir macht sie Eindruck wegen ihrer unverwechselbaren und charmanten Handschrift, mit der sie die Gerichte prägt», sagt Graf Matuschka über die hochdotierte Störköchin, die bald in seinen eigenen vier Wänden auftrumpfen wird.
Die schönsten Stücke aus der Geschirrsammlung. Das Beste an den zuletzt erwähnten Gängen? Sie werden auf originalem Meissen-Geschirr von 1870 serviert! Denn seine Frau und er seien passionierte Sammler von bemerkenswertem Geschirr, so der Freiherr von Greiffenclau: «Es ist der perfekte Anlass, um unsere schönsten Stücke zu inszenieren.» Sollte beim Abwaschen, «natürlich von Hand», ein solches Stück kaputt gehen, ergänzt der Adlige, dürfte es nicht mehr zu ersetzen sein.
Ostschweizer Kalb & Himbeeren. Wer sich mit edlem Porzellan auskennt, dürfte auch bei der Erwähnung von «Herend Rothschild» hell aufhorchen: «Deren Teller sind an und für sich schon eine Augenweide», sagt Bernadette Lisibach. Sie habe das berücksichtigt und gedenkt nun auf diesem edlen Geschirr ein doppeltes Steak vom Ostschweizer Kalb zu legen. Samt etwas Haxe, einer Liebstöckel-Nuss-Sauce und Kartoffelstock. Pfirsich, weisse Schokolade und Himbeeren sind die Hauptdarsteller beim abschliessenden Dessert, serviert auf «KPM», was für die Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin steht.
Eine Weinbegleitung höchster Klasse. Standesgemäss wird der Abend mit einem Sekt-Empfang starten. Und zwar wird Graf von Matuschka den «Cap Classique» von der Domaine Privé ausschenken, also einen Schaumwein aus 100 Prozent Pinot Noir von einem Weingut in der Region Petit Champagne, das in seinem Besitz ist. Auch die nachfolgenden Tropfen sind so ausgesucht wie das Gedeck: etwa der japanische Chardonnay «Solaris 2017». Das Spezielle an dieser Abfüllung: Der Graf durfte bei der Selektion der Fässer für diesen Spitzenwein mitverkosten und -auswählen, er wird darum einiges dazu erzählen können. Weniger Worte braucht es wahrscheinlich für die Weinbegleitung zum Hauptgang: 1998er Château Baron Pichon Longueville.
Exklusiv: Bloss 12 Plätze! Lust bekommen, etwas Schlossluft zu schnuppern? Samt erlesenen Weinen, exquisitem Tischgedeck und dem luxuriösen Essen von Bernadette Lisisbach? Dann ist nicht vornehme Zurückhaltung gefragt, sondern höchste Eile angesagt – denn es gibt bloss 12 Plätze für dieses Dinner der Spitzenklasse. Wenn schon exklusiv, dann schon richtig.
>> Mehr Informationen über den Anlass am 1. September auf Schloss Hauptwil: www.schloss-hauptwil.ch
Fotos: Olivia Pulver / HO