Text: Siméon Calame
Der Weg zum eigenen Stil. Von Mariano Buda hörte man hierzulande erstmals im Februar 2022: Beim Finale des Grand Prix Joseph Favre wurde der heutige Chefkoch des Restaurants «1465» in Champex-Lac VS (es gehört zum Hotel Club Alpin) Zweiter! Dieser Wettbewerb war jedoch nur eine weitere Etappe auf seinem Weg, der ihn zuvor schon an grosse französische Adressen geführt hatte: «Mirazur» in Menton, «L'Aupiho» in Les Baux-de-Provence und «Régis & Jacques Marcon» in St-Bonnet-le-Froid. Buda, der aus den Abruzzen stammt, meint dazu: «Die Erfahrungen, die ich in diesen Restaurants gemacht habe, haben mich verändert. Jetzt kann ich sie anwenden. Die Familie Thétaz und ich haben die gleiche Vision von der Gastronomie – darum fällt es uns leicht, das Projekt «1465» voranzutreiben.» Und so hat er – zwischen allgegenwärtiger Natur im Aussenbereich und intimem Luxus in den Innenräumen – mit gerade mal 27 Jahren einen eigenen Kochstil entwickelt. Bild oben: Mariano Buda, «Pithiviers» mit Ente, Hecht und Gänseleber, Blumenkohldeklination.
Selbstgebackenes Brot. In dem eleganten, modernen und verglasten Speisesaal wird man mit einer Freundlichkeit empfangen, die ihresgleichen sucht. Nicht weniger Freude macht es, danach die Speisekarte und das saisonale Menü zu entdecken. Zum Jahresende tischt Mariano Buda etwa Cappelletti vom geräucherten Saibling mit Topinambur, schwarzem Knoblauch, Kalamansi und Tonka auf. Oder Kalbfleisch vom Grill mit Kaviar, Melisse und Kopfsalat. Oder marmoriertes Rindsfilet im Blätterteig, Trüffel, Lauch und Majoran. Am Tisch freut man sich nicht zuletzt über das hausgemachte Brot, das mit gesalzener Butter bestrichen wird. Das Salz? Kommt natürlich aus Bex!
Ein Hotel, perfekt für Verliebte. Im aktuellen GaultMillau wird das Restaurant «1465» neu mit 17 Punkten bewertet. Der Ehrgeiz des Küchenchefs und der Besitzer zeigt da offensichtlich Wirkung: «Am Anfang kamen die Gäste vor allem aus Neugierde», erklärt Mariano Buda. Heute reisten sie von weit her an und hätten Erwartungen, nicht nur in kulinarischer Hinsicht. Auch Sommelier Quentin Bouillet hat den Weinkeller komplett überarbeitet, so dass auf praktisch alle individuellen Wünsche der Kundschaft eingegangen werden kann. Zum Service gehört beispielsweise ein Angebot, das den Eintritt in den hauseigenen Spa mit einem Vier-Gänge-Menü kombiniert – oder mit einem Frühstück, für die Frühaufsteher! Das Hotel Club Alpin strotzt vor Charme, Entspannung ist hier kein leeres Wort.
The place to b. Wer die Küche von Buda von A bis Z kennenlernen möchte, bestellt das achtgängige «Signature»-Menü für 235 Franken. «L'Aromatique» mit fünf Gängen kostet 165 Franken; «L'échappée» (vier Gänge) 135 Franken. Auch eine vegetarische Variante in drei oder fünf Gängen ist erhältlich. Wer das Hotel an einem Wochenende besuchen möchte, hat nicht zuletzt die Möglichkeit, in der Fonduehütte des Hauses einzukehren oder das Mittagsmenü «Le 65» zu probieren. GaultMillau-Rating: 17 Punkte
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.
Photos: Christophe Voisin, Hôtel Au Club Alpin, HO