Text: David Schnapp Fotos: Nik Hunger
Das Paar. Sie sind beide im Aargau aufgewachsen, haben hier gelernt und sich schliesslich selbstständig gemacht: Manuel Steigmeier aus Villigen bei Brugg, 24, und Alexandra von Allmen, 30, aus Widen sind die «new kids on the block» im Kanton. Im Weiler Sulz bei Künten haben sie im Sommer 2017 das Restaurant «Fahr» übernommen. «Manuel war dabei die treibende Kraft», erzählt Alexandra. Sie selbst hätte wohl noch etwas zugewartet mit dem Schritt in die Selbstständigkeit, «aber er hat mich mit seiner Euphorie und seinem Ehrgeiz angesteckt», sagt die Restaurantleiterin und Weinfachfrau.
Kennenlernen. Es sei fast zwangsläufig, dass man als Gastronom entweder jemanden aus der gleichen Branche oder gar aus demselben Betrieb kennenlerne, sagen die beiden Aargauer. Getroffen haben sie sich bei der Arbeit, er war Kochlehrling im «Bären» im Birmenstorf, sie hat dort im Service gearbeitet: «Alexandra fand ich von Anfang an attraktiv und sympathisch», erzählt Manuel Steigmeier mit einem leisen Lächeln. Ein Paar seien sie aber erst ein paar Jahre später geworden, er habe sich schliesslich auf seine Lehre konzentrieren müssen, sagt der Koch. Mittlerweile sind sie seit sechseinhalb Jahren zusammen und wirken dabei immer noch ungekünstelt harmonisch.
Alltag. «Wir haben unsere Aufgaben gut aufgeteilt, ich bin für die Küche und das Rechnungswesen zuständig, Gäste, Wein und Restaurant sind Alexandras Gebiet», erklärt Manuel Steigmeier. Selbst wenn er mal Wein einkauft, weil er gerade ein unschlagbares Angebot entdeckt hat, überlässt er die Wahl des passenden Getränks zu seinen Gerichten ganz seiner Partnerin: «Ihre sensorische Wahrnehmung ist viel besser als meine», sagt er. «Manuel denkt oft rational und ökonomisch, bei mir ist das Herz stark involviert», bringt Alexandra die tägliche Arbeitsteilung aus ihrer Sicht auf den Punkt.
Ärger. Streit hätten sie eigentlich nie, sagen die beiden jungen Gastronomen einhellig, Ärger gebe es höchstens im Sommer, wenn die Gartenwirtschaft im Betrieb sei und die Wege für das Service-Team länger werden. «Wenn die Gerichte am Pass bereit sind, und keiner sie abholt, werde ich unruhig», gibt Manuel Steigmeier zu. Laut werde er deshalb nicht und beleidigt werde in ihrem Betrieb schon aus Prinzip niemand. «Wenn etwas vorgefallen ist, besprechen wir das nach dem Service, dann ist es in der Regel nach wenigen Minuten erledigt», sagt Alexandra von Allmen. Das Rezept für eine funktionierende Arbeits-Lebens-Gemeinschaft sei Vertrauen und Respekt – auch da sind sich die beiden einig.
>> Restaurant Fahr
Grossacherweg 1
5444 Künten-Sulz AG