Text: David Schnapp | Fotos: Digitale Massarbeit

«Fit für die Zukunft.» Die «Steinhalle» von Markus Arnold neben dem Historischen Museum in Bern hat einen komplett neuen Look erhalten: Von einer Berner Sattlerin bezogene Ledersofas, ein aufwendiges Lichtkonzept, edle Materialien und andere Inneneinrichtungs-Massnahmen machen das beste Restaurant der Stadt «fit für die Zukunft», wie der 17-Punkte-Chef sagt. Die Verantwortung für den Umbau hatte allerdings seine Frau Monika Arnold. «Nach dem Umbau unseres alten Hauses wussten wir scheinbar alles über Umbauten. Es hat sich dann gezeigt, dass das nicht so ist», sagt Markus Arnold lachend.

Markus Arnold Finn Bohnen

Das Führungs-Duo in der Steinhalle: Markus Arnold mit seinem neuen Sous-Chef Finn Bohnen.

Umbau von Sonntag bis Dienstag. Ein halbes Jahr lang dauerten die Arbeiten bei laufendem Betrieb: «immer vom Sonntagabend bis Dienstagmorgen, wenn das Restaurant geschlossen war», so Arnold. Das sei ziemlich aufwendig gewiesen und ohne flexible Handwerker wäre es unmöglich geworden. Dabei habe man konsequent auf Berner Firmen gesetzt. Während viele der Verschönerungsmassnahmen sofort auffallen, sind andere erst auf den zweiten Blick und dritte wiederum gar nicht zu sehen. So hat die «Steinhalle» jetzt eine Akustik wie in einem Konzertsaal. Verantwortlich für die aufwendige Optimierung ist eine tatsächlich auf Konzerträume spezialisierte Firma, welche die hohen Räumlichkeiten so präpariert hat, dass Gespräche am Tisch in aller Ruhe geführt werden können und die Hall-Effekte vollständig verschwunden sind. «Es war der Input von Gästen, welcher der Anstoss dazu gegeben hat», sagt Markus Arnold.

Vorhang auf! Ein Highlight ist schliesslich die raffinierte Glaswand, die zwischen der Theke vor der bislang offenen Küche und den Köchen steht. «Inspiriert hat mich ein Besuch im ‹Narisawa› in Tokio vor einigen Jahren, wo ich diese Technik zum ersten Mal gesehen habe», erzählt Markus Arnold. Die Scheiben lassen sich abschnittweise elektronisch steuern, so dass wie in einem Theater der Vorhang aufgeht, wenn zwei Leute an der Theke mit dem Essen beginnen und so die Aufführung in der Küche zu sehen bekommen. «Nach dem Dessert machen wir den ‹Vorhang› wieder zu. So gibt es für die Gäste mehr Privatsphäre und die Köche können in Ruhe aufräumen», erklärt Arnold das Prinzip. Gleichzeitig erhalte das Geschehen in der Küche dadurch einen höheren Stellenwert. Insgesamt entspreche die «Steinhalle» jetzt wieder seinem Anspruch, «State of the Art» zu sein», findet Arnold: ein fest in der Stadt Bern verankertes Lokal mit einem gleichzeitig grossstädtischen, internationalen Flair.