Text: Urs Heller Fotos: Romano Salis, Andrea Klaingut, Gian Giovanoli, HO

Signore Pavesi und seine fünf Sterne. Marco Pavesi trägt fünf goldene Sterne über seiner Brusttasche. Suvretta-Stammgäste kennen den Code: Fünf Sterne bedeuten 50 (!) Saisons im Haus. Ein Ritterschlag. Auch für den Gastgeber. Dem zauberhaft gelegenen Hotel vor den Toren von St. Moritz bleiben alle über Jahrzehnte hinweg treu. Die besten Mitarbeiter. Und die Clientèle: «Über die Festtage haben wir bis zu 95% Stammgäste im Haus», sagt General Manager Peter Egli. Die lassen sich ihre Ferien was kosten: Über Weihnachten sind die Preise am höchsten. Und nur wer gleich 14 Tage durchbucht, ist willkommen. Einmalig in den Alpen! Die Bilder oben: Fabrizio Zanetti mag Wildvögel. Wachtel und Taube im Blätterteig.  

Suvretta House Ice Field

Ein Leuchtturm der St. Moritzer Fünfsterne Hotellerie: «Suvretta House», mit eigenem Eisfeld. 

Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Das Swiss Deluxe Hotel «Suvretta» ist auch «Partnerbörse». Einige Kids, die sich im Kinderrestaurant «Teddy Club» kennenlernten, haben später geheiratet. Standesgemäss in der geschichtsträchtigen Kapelle «Regina Pacis» gleich unterhalb des Hotels. So tickt die «Suvretta Society».

 

Die Lizenz zum Einkaufen. Esther und Peter Egli wissen, dass auch die treuesten Stammgäste nicht ewig leben. Also haben sie gleich bei Amtsantritt aufgerüstet: 50 neue, gediegene Zimmer, auch technisch auf dem neuesten Stand. Und: «Attacke» in den Restaurants. Der St. Moritzer Executive Chef Fabrizio Zanetti, im Nebenamt Chef des örtlichen Gourmet Festivals, hat im beeindruckenden «Grand Restaurant» (25 Meter lang, Eichenholz-Kassettendecke, 280 Gäste) alle Freiheiten. Ins Haus kommt, was gut und halt auch etwas teurer ist.

Wildvögel, Foie gras – und Hackbraten! Zanettis Brigade ist riesig, sein Repertoire ebenfalls: Wildvögel von der weltberühmten Familie Miéral. Wolfsbarsch, getötet nach der schonenden japanischen «Ike Jime»-Methode. Kaviar aus Belgien. Trüffel aus dem Piemont. Steaks aus Japan, Belgien und dem Piemont. Zanetti (16 Punkte) ist ein Top-Chef, verwöhnt seine Gäste immer wieder mit Klassikern, die es sonst nicht so in die Luxushotels schaffen: Hackbraten, Pojarski, Filet Wellington. Natürlich sind diese Gerichte immer frech getunt, vorzugsweise mit Trüffel und Foie gras; gilt auch für den «Suvretta Burger». Eingefeuert wird übrigens bereits morgens um drei Uhr: Dann haben die beiden hauseigenen Bäcker Arbeitsbeginn.

 

Die Suvretta-Society ist sportlich. Ein mittelalterlicher Sessellift führt direkt ins Skigebiet. Mit «Hütten» an der Strecke: «Chasellas» an der Talstation, «Trutz» neben der Bergstation. 220 (!) Skilehrer sind in blauer Suvretta-Uniform unterwegs. Im Park gibt eine Eiskunstlehrerin Privatlektionen. Auf den Curlingrinks werden Turniere ausgespielt. Im Gym, der hier «Gymnasticum» heisst, stehen die neuesten Technogym-Geräte. Gefeiert wird abends in der «Anton»-Bar. Sie erstrahlt wie die Halle in neuem Glanz: «Wir haben Sessel für Sessel restauriert statt einfach nur ersetzt. Das ist zwar teurer, aber wertiger», sagt Peter Egli. Die Stammgäste applaudieren. Man verträgt sich unter Freunden: Die «Anton»-Bar ist auch Smoker’s Lounge. Und keinen stört es.

 

>> www.suvrettahouse.ch