Text: David Schnapp | Fotos: Thomas Buchwalder
Angelina Lesky, was haben Sie als Kind am liebsten gegessen?
Kartoffelstock – natürlich selber gemacht. Ich habe nie gefragt, aber meine Mutter hat ihn, soweit ich weiss, nur mit Milch und ohne Rahm oder Butter zubereitet. Es hat auch keine Rolle gespielt, was es dazu gibt. Es ging nur um den Kartoffelstock.
Und was haben Sie gar nicht gern gegessen?
Fisch-Stäbli und Spinat haben mir nicht geschmeckt – paniert, frittiert und fettig ist einfach nicht meins. Und mit dem erdigen Aroma des Spinats konnte ich mich auch nicht anfreunden.
Gibt es sonst noch etwas, was Sie heute aus Prinzip nicht essen oder zubereiten?
Trüffel bereite ich nicht gern zu, das muss ich meinem Sous-Chef überlassen. Wenn ich sie esse, kriege ich Ausschlag und Juckreiz, und schon der Geruch macht mir Mühe. Wenn ich selber essen gehe, würde ich sicher keine Entenleber bestellen. Bei Muscheln hingegen komme ich mittlerweile ich auf den Geschmack, und probiere sie immer wieder.
Wenn Sie in einem Restaurant essen: Wieviel darf es kosten?
Eigentlich spielt es keine Rolle, ich war oft und gern im «Seedamm Plaza» bei Adrian Bührer oder bei Sebstian Rösch im «Mesa». Dann darf es auch etwas teurer sein.
Welche Art von Fast Food essen Sie, wenn es schnell gehen soll?
Ab und zu ein Döner oder eine Pizza, aber das sind Dinge, die ich essen, wenn sie mir einfach so begegnen – zum Beispiel im Ausgang.
Haben Sie schon einmal das Gericht eines anderen Kochs zubereitet?
Ich habe drei Kochbücher von Tanja Grandits, daraus habe ich sicher schon etwas gekocht. Zu Beginn meiner Karriere habe ich natürlich auch einige Rezepte anderer Köche in die Hand genommen.
Ist Kopieren unter Köchen in Ordnung?
Sich inspirieren zu lassen, finde ich Ordnung, aber man sollte schon seine eigene Handschrift entwickeln.
Welche Kochbücher waren wichtig für Sie?
Kurz nach der Lehre waren es ein paar Bücher von David Geisser, der im «Il Casale» in Wetzikon die Lehre gemacht hat, wo ich aufgewachsen bin. Dazu finde ich die thailändische Küche spannend, weil sie ja nicht nur scharf ist, sondern auch frisch und süss. Und es ist ein wunderschönes Land!
Wann trinken Sie morgens Ihren ersten Nespresso Kaffee?
Meinen ersten Kaffee trinke ich erst im Restaurant etwa um 9 Uhr – entweder einen Master Origins Peru Organic in der Grösse Lungo oder einen Cappuccino mit dem Barista Creations Chiaro Kaffee. Wenn ich bis zum ersten Kaffee etwas länger warte, kann ich etwas länger schlafen.
Und wie viel Tassen dürfen es pro Tag sein?
Zwischen drei und vier dürfen es sein.
Ist Kaffee für Sie beim Kochen interessant?
Das ist sogar sehr interessant, Kaffee kann ausgezeichnet als Gewürz verwenden, und es ist eine interessante Herausforderung, wie man ihn integriert.
Wie haben Sie für Ihr Menü bei der zehnten Ausgabe der Nespresso Gourmet Weeks den Kaffee verwendet?
Ich habe jeden der Nespresso Professional-Sorten probiert, um herauszuschmecken, ob sie eher fruchtig, herb, frisch oder auch stark sind. Ich auch ausprobiert, was im kalten Zustand passiert, und habe mich am Ende dann für drei Sorten entschieden: Exclusive Selections Kenya Milima, Exclusive Selections Nepal Lamjung und Finezzo.
Wie setzen sie diese ein?
In der Vorspeise gibt es einen kalten Milchschaum mit Nespresso Professional Finezzo zu Kürbis und Jakobsmuschel. Dann gibt es einen Hauptgang aus Hirsch-Entrecôte mit einer Haselnuss-Kruste und Nepal Lamjung. Zum Dessert gare ich Zwetschgen in Exclusive Selections Kenya Milima sous-vide, dazu gibt es Schokolademousse und frische Kokosnuss-Splitter.
Haben Sie ein heimliches Hobby oder eine Leidenschaft, von der niemand weiss?
Ich habe meinen Beruf zum Hobby gemacht, und ich koche tatsächlich auch zu Hause sehr gern. Dort habe ich die Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Ausserdem fotografiere ich gern – am liebsten Essen und Landschaften.
Sind Sie tätowiert?
Ja, und es sind ganz viele verschiedene Moitive auf Rücken, Oberschenkel und Waden. Meine Tattoos haben immer eine persönliche Bedeutung, weil ich zum Beispiel etwas Wunderschönes erlebt habe.
Welcher Kollege macht Ihnen Eindruck, bei wem möchten Sie unbedingt einmal essen?
Zu Qique Dacosta in Denia würde ich sehr gerne essen, seine Kreationen sind aussergewöhnlich und ausgefallen. Mir gefällt, dass er etwas wagt, das die Gäste herausfordert. Zudem ist es ein sehr schönes Restaurant.
Wenn Sie noch ein letztes Mahl bestellen dürften, was wäre das?
Es würde auf etwas Urchiges wie ein Raclette hinauslaufen. Am liebsten mit Tischgrill in einer guten Runde mit Freunden und Familien. Und der Käse käme aus dem Zürcher Oberland.
>> Angelina Lesky (29) ist seit dem Frühling 2021 Küchenchefin im Das Taggenberg (14 Punkte) in Winterthur. Sie ist im Zürcher Oberland aufgewachsen, zuvor hat sie unter anderem im «Löwen», Bubikon, und als Sous-Chefin im Club «Zur Geduld» in Winterthur gearbeitet. Die Nespresso Gourmet Weeks 2022 laufen in der Deutschschweiz noch bis 13. November.