Text: Elsbeth Hobmeier, Fotos: Olivia Pulver
Jury-Mitglied & Gastgeber. Sucht das Magazin «Marmite» den «Youngster des Jahres», sitzt Jürg Slaschek (Bild oben), der 17-Punkte-Chef aus Solothurn-Riedholz, in der hochkarätigen Jury und schaut ganz genau hin: Sechs der Finalisten lädt er anschliessend zu einer Koch-Show in sein Restaurant Attisholz ein und verschafft den Talenten so eine coole Bühne. Der Gastgeber ist überzeugt: «Von diesen jungen Köchinnen und Köchen wird man noch hören.» Vor vier Jahren kochte Sven Wassmer an dieser Slaschek-Party – heute gehört der Wahl-Valser zur Schweizer Spitze. Jürg Slaschek, Mitglied bei den «Jeunes Restaurateurs de Suisse», gilt als einer der grossen Nachwuchsförderer im Land.
Ferien im «Noma». Star unter den «Youngsters» ist der 26-jährige Maximilian Müller, der bei 18-Punkte-Chef Laurent Eperon im «Baur au Lac» in Zürich kocht. Er überzeugte im Final die Jury und kriegte natürlich auch beim Gourmet-Diner in Solothurn viel Applaus – für einen Saibling in Holunderblütenfond, Sellerie und Lörjam-Kaviar. Sein Lieblingsprodukt: «Fisch und nochmals Fisch. Am liebsten aus dem Meer.» Youngster Maximilian überlässt seine Karriere nicht dem Zufall: Selbst in seinen Ferien steht er am liebsten am Herd – bei Johannes King auf Sylt und bei René Redzepi im «Noma» Kopenhagen.
Die Zwei vom Lampart’s. Das «Lampart’s» in Hägendorf SO war im Finale und auch bei Jürg Slaschek gleich doppelt vertreten; das spricht auch für die beiden Chefs Reto und Anni Lampart! Vera Zimmermann (23) ist im 17-Punkte-Restaurant Chef de Partie, servierte eine Schweinbraten-Praline und ein cooles Dessert mit Rhabarber, Sauerampfer und Avocado. Lieblingsprodukt? «Momentan gerade Rhabarber, als Chutney, Senf, Konfitüre, Marinade, Sirup oder in einem Ragout.» Adrian Nessensohn (30) ist in Hägendorf Souschef, servierte erst ein Kalbskopf-Chip, dann Mangalitza-Wollschwein mit Erbsenpüree, Teriyaki und schwarzem Knoblauch.» Vorliebe?«Ich finde Randen das geilste Gemüse. Passt immer – zu Fisch und Fleisch, zu salzig und süss.»
Die Wurst aus dem Tibit’s. Und was servierte Sandra Nauer (29), die junge Küchenchefin vom Vegi-Restaurant «Tibits»? Würste! Papet Vaudois «à ma façon» mit Lauchgemüse, um genau zu sein, und die waren prima, wie auch Sandras Entenbrust mit Gurken-Ingwer-Relish und rotem Linsenchip. Lieblingsprodukt? Wurzelgemüse. Geräuchert, fermentiert, roh, geröstet...» Oliver Oberlin (29) vom «Haute» in Zürich setzte auf Kingfish und auf geräuchertes Kalbstatar. Valentino Cairati (25), «Zum alten Löwen» in Zürich, holte sich mit gebackenen Kerbelwurzeln und Pulpo mit Dashi Applaus. Seine Leidenschaft? «Second Cuts, verkannte Fleischstücke. Und vegetarische Kompositionen.» Er träumt von einem eigenen Restaurant oder einer Tapas-Bar und weiss auch schon, wer dort die Desserts macht: Seine Freundin, eine ausgebildete Konditorin.