Text: Patricia Heller Fotos: Lukas Kirchgasser
Nicolai der Grosse! Hotel Eckert, Grenzach-Wyhlen, seit einigen Monaten Geheimtipp der Basler Gourmets. Nicolai Wiedmer kocht dort, jung frech und modern, mit einer zehnköpfigen Brigade. Bereits im ersten Jahr zeichnete ihn GaultMillau mit 15 Punkten aus. Jetzt hat auch der Michelin sein riesiges Talent entdeckt, schickt den ersten Stern nach Baden-Würtemberg. Nicht schlecht für einen jungen Mann, der erst 25 Jahre ist und zum ersten Mal überhaupt Küchenchef.
Erfolg mit Ansage. Überraschend ist es trotzdem nicht. «Nicolai wusste bereits während der Lehre alles», staunte Tanja Grandits («Stucki», Basel), die ihn sorgfältig ausbildete und ihren Lieblingslehrling auch immer mitnahm, wenn ein kulinarisches Gastspiel in anderen Hotels anstand. Die beiden sehen sich noch heute regelmässig: Tanja ist im Hotel Eckert Stammgast.
Drei Sterne für Jan Hartwig. «Star des Jahres» ist der erst 35jährige Jan Hartwig. Er hievte das «Atelier» im Münchner Traditionshotel Bayrischer Hof in Rekordzeit von einem auf jetzt drei Sterne. Er steht für eine klare Küche mit wenig Elementen im Teller: «Taube, Taubenbrust, Birne, Zwiebeln» ist der aktuelle Hauptgang im Menü. Das «Atelier» ist Münchens einziges Dreisterne-Restaurant.
Wohlfahrts Erbe. Harald Wohlfahrt hat die «Schwarzwaldstuben» in Traube-Tonbach verlassen. Mit Pauken & Trompeten & unschönen Nebentönen. Sein Erbe: 25 Jahre lang drei Sterne! Dabei bleibt’s. Auch Nachfolger Torsten Michel, von Deutschlands grösstem Koch jahrelang ausgebildet, kriegt die Höchstnote.
Henkel & Raue. Starchef Nils Henkel machte mal Pause, feiert setzt aber in Geisenheim im Rheingau ein Comeback. Michelin heisst ihn mit zwei Sternen willkommen. Tim Raue, der diesen Winter ja auch eine «Filiale» in St. Moritz führt («The K by Tim Raue», Kulm Hotel), verteidigt seine zwei Sterne in Berlin souverän.